Dem fremden Ich begegnet
8. Klassen entdecken im Künstlerworkshop Facetten ihrer Identität
Der Auslöser war eine zufällige Begegnung: Kunstlehrerin Annette Kux- Bergsch und die Bildhauerin Friederike Gross- Koschinski lernten sich bei einer Vernissage in Düren kennen. Schnell entdeckte man im Gespräch die gemeinsame Begeisterung für Kunst und die Arbeit mit Kindern. Und da im Kunstunterricht gerade die Auseinandersetzung mit dem Ich als Unterrichtsreihe auf dem Programm stand, entstand das Projekt „Begegnung mit dem fremden Ich“, das die Bildhauerin konzipierte und mit drei achten Klassen unserer Gesamtschule durchführte.
Den Auftakt des Projekts bildete der Besuch des Leopold- Hoesch- Museums in Düren und die Betrachtung einer Portraitbüste der Stifterin Carola Peill, die in ihrer Ungewöhnlichkeit bei den SchülerInnen Verwunderung und Befremden auslöste. Eigene Wertvorstellungen standen der Freiheit künstlerischen Ausdrucks gegenüber. Erst an Hand von Fotos konnten sich die Schüler davon überzeugen, dass die portraitierte Dame treffend in dieser dreidimensionalen Materialcollage dargestellt wurde.
Interaktive Sequenzen wertfreier Wahrnehmung eröffneten den Freiraum in der Kreativität gedeihen kann. So notierten die Schüler im Wechsel biografische Details und persönliche Assoziationen zu Farben, Formen und Materialien in ein Leporello. Was gehört alles zu mir? Wer bin ich? Was ist mir an mir fremd? „All dies diente der Vorbereitung für die spätere Aufgabe ein fremdes Gesicht plastisch auszuformen!“, erklärt Gross-Koschinski. „Bei den Schülerbeiträgen war uns wichtig, dass respektvolles Miteinander und die Akzeptanz für jede Äußerung an erster Stelle stand.“
Der zweite Teil des Projekts wurde dann in der Schule durchgeführt. Die Bildhauerin besuchte alle Klassen an je drei Terminen, um die praktische Weiterarbeit am eigenen Projekt zu begleiten und sinnvolle Anregungen zu geben. „Die SchülerInnen profitierten sehr von diesen Impulsen“, weiß Annette Kux- Bergsch, die sich auch über den dritten Schritt des Projekts freut.
Denn die 90 Arbeiten werden ab 3. Dezember im Leopold- Hoesch- Museum ausgestellt, so dass die Werke der SchülerInnen nun selbst vor Ort zum Gegenstand der Betrachtung werden. Zusätzlich wird noch ein Tondokument für die Ausstellung ’Hoesch Talents 2017’entstehen.
„Man kann aber jetzt schon erkennen, dass es eine gute Idee gewesen ist, das Museum als Ausgangslernort für eine Kunstreihe zu nehmen!", meinen Friederike Gross- Koschinski und Annette Kux- Bergsch übereinstimmend.
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- Geschrieben von Pressewart
- Erstellt: 24. April 2017
- Zuletzt aktualisiert: 28. Juli 2017
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