Was uns bewegt
Tag der offenen Tür am 19. November 2005 in Merzenich
Das Treiben in den Fluren des Schulgebäudes Merzenich war schon zu früher Stunde besonders emsig: "Schon seit 10.00 Uhr sind viele Eltern und Schüler im Schulgebäude", war Lehrerin Gaby Leeser über den großen Andrang erstaunt, denn erst um 11.30 Uhr wurde der diesjährige Tag der offenen Tür von Schulleiter Hermann-Josef Gerhards eröffnet. Er erkannte die große Publikumsresonanz daran, dass "die Parkplätze in Merzenich wieder einmal überfüllt sind".
Neben zahlreichen Gästen konnte er auch in diesem Jahr wieder die Bürgermeister der Gemeinden Niederzier und Merzenich, Hartmut Nimmerrichter und Peter Harzheim sowie weitere Kommunalpolitiker begrüßen.
Unter dem Motto "Was uns bewegt" hatten die Schüler der Jahrgänge 5 bis 7 drei Tage lang an verschiedensten Projekten gearbeitet. Die Ergebnisse konnten die Zuschauer in zahlreichen Vorführungen und Ausstellungen begutachten. Auffällig war dabei, wie vielfältig das Thema in den Projekten umgesetzt worden war.
Sportlich ging es natürlich in der Turnhalle zu: Die Gruppe Bewegungskür zeigte unter Leitung von Norbert Waldbröl und Wolfgang Wieseler Bewegungsfreude und sportliche Eleganz: Tempo am Trampolin und Risiko an den Ringen, dazu ein Handstandüberschlag von Anne (6d) und Flic Flacs von Daniel Kort (6c): "Man konnte sehen, dass einige Bewegungstalente dabei sind", resümierte Norbert Waldbröhl.
Was es bedeutet, eingeschränkt beweglich zu sein, konnten die Teilnehmer der Rollstuhlgruppe erfahren. Gruppenleiter Rene Brennecke erklärte das Ziel des Projekts damit, die "Schüler für andere Körpererfahrung zu sensibilisieren." Die Leitfrage des Projekts hieß für die Schüler: "Was macht der Rollstuhl aus mir?" Corinna Kleeberg (6c) wusste nach drei Tagen eine klare Antwort: "Man sieht, welche Schwierigkeiten Rollstuhlfahrer bei alltäglichen Dingen haben." Neben Informationsbrettern boten die Gruppenteilnehmer den Zuschauern einen Fahrparcours.
Eine besondere Art der Bewegung machte die Theatergruppe von Ulrike Matthes-Lachs deutlich. In ihrem szenischen Spiel zum Thema "Mobbing" demonstrierten die Schüler den Unterschied zwischen Ausgrenzung und der Fähigkeit, aufeinander zuzugehen.
Die hohe Kunst der Bewegung demonstrierte schließlich Daniel Holtz (Jg.12), der den ganzen Tag auf meterhohen Stelzen in einem furchteinflößenden Kostüm durch die Gänge stolzierte und zum beliebten Fotopartner vieler Schüler wurde. "Das Kostüm ist einem bekannten Film der Komikergruppe "Monty Python" entlehnt," erklärte er.
Dass Bewegung nicht nur mit den Füßen zu tun hat, unterstrich auch das Projekt "Mit allen Sinnen", dass Markus Eckert durchführte. Fühlen schmecken, riechen, hören: Die Sensibilisierung der Sinne stand für diese Gruppe im Vordergrund. Am Präsentationstag hatten Besucher beispielsweise die Möglichkeit, mit verbundenen Augen Düfte zu erriechen oder Berührungen auf der Haut zu orten. Für besonders Feinfühlige gab es sogar Urkunden.
Viel Fingerspitzengefühl bewiesen auch die Schüler des Projekts "Bewegte Figuren", die nach dem Vorbild des italienischen Künstlers Giacometti Figuren und Standbilder aus Gips und Maschendraht herstellten. "Die Ideen dazu haben wir selbst entwickelt", erklärt Julia aus der 7e.
Einen großen Bereich deckten auch die Reise-Projekte ab. Die Gruppe "Osteuropa" von Wolfgang Odendahl entwickelte ein Spiel, bei dem man die unbekannten Regionen per Schiff entdecken kann. 31 Länder der Welt reisen im nächsten Jahr im Rahmen der Fußball-WM nach Deutschland. Grund genug für Ulli Ahrens und Andrea Ehrenberg sich mit ihren Schülern Hintergrundwissen über die WM-Teilnehmer zu besorgen. Vorbereitungen für eine besonders weite Reise traf die Raumfahrtgruppe unter Leitung von Stefan Walper: Hier wurden mit einfachem Material "Raketen gebaut" und ein Modell einer "richtigen" Rakete entworfen. Auf musikalische Reise begab sich schließlich die Musikgruppe um Helmut Kleinbauer, die kritische Lieder zu Problemen aus aller Welt vortrugen.
Ein großer Teil der Besucher suchte nach dem Besuch der Ausstellungen natürlich die Mensa auf. An diesem Ort der Begegnung gab es alles, was Leib und Seele begehrt. Bei Kaffee und Kuchen, Würstchen und Pizzabrötchen fand man hier Zeit für Gespräche und die Möglichkeit bekannte Gesichter wiederzusehen. "Besonders erfreulich war die Tatsache, dass viele Ehemalige - vor allem auch aus den ersten Jahren - den Weg nach Merzenich gefunden haben", fand Hermann-Josef Gerhards.
Nicht so viel Freude an der Bewegung hatte Deutschlehrer Daniel Rütten, der wie fünf andere Lehrerinnen und Lehrer den Tag der offenen Tür dazu nutzen musste, die restlichen Hefte der zentralen Lernstandserhebungen zu korrigieren. Franz Hüsen, Didaktischer Leiter unserer Schule, begründete die Entscheidung wie folgt: "Wir mussten die Kolleginnen und Kollegen ausblocken, weil die Mehrarbeit für die Fächer Deutsch und Englisch im vom Ministerium vorgesehenen Zeitraum nicht zu bewältigen war."
Dennoch war der Tag der offenen Tür insgesamt ein voller Erfolg. Und das bei der hohen Besucheranzahl im wahrsten Sinne des Wortes.
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- Geschrieben von Administrator
- Erstellt: 01. Januar 2005
- Zuletzt aktualisiert: 04. Dezember 2018
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