Beklemmende Blicke auf die Vergangenheit
Historikerin besucht die 6b
Die Auseinandersetzung mit dem 2. Weltkrieg erfolgt auch 80 Jahre später noch auf vielfältige Art und Weise. Einen besonderen Weg wählte jetzt die 6b unserer Gesamtschule, die die Archivarin der Gemeinde Merzenich in die Schule einlud. Inga Mehlert-Garms beschäftigte sich gemeinsam mit den Schüler*innen mit der Frage, wie die Einwohner*innen Merzenichs die Kriegszeit erlebt haben. Dabei hatte die Archivarin zahlreiche Dokumente mitgebracht, in denen die Klasse interessiert stöberte.
So erfuhren sie, dass es zwei gezielte Bombenangriffe auf Merzenich gab, bei denen insgesamt 200 Häuser zerstört wurden. Im Bericht eines 94-jährigen Zeitzeugen, der selbst auf der Schule war, war zu lesen, dass es knapp 4000 Mal einen Fliegeralarm in Merzenich gab. Auch über die konkreten Auswirkungen auf die Bevölkerung erfuhren die Jugendlichen einiges. So entschieden sich die Bewohner von Arnoldsweiler, Zwangsarbeiter mit selbstgeschmierten Butterbroten zu versorgen. Sogar von einer heimlichen Liebesgeschichte zwischen einer Bewohnerin aus Arnoldsweiler und einem polnischen Zwangsarbeiter im Stammlager erfuhr die Klasse.
Die Zeitreise mit Archivarin Mehlert-Garms beeindruckte die Jugendlichen nachhaltig: „Vor allem die Bilder aus Merzenich, die wir hier gesehen haben, waren sehr spannend“, meinte Juleen. „Man konnte sich die Lebensbedingungen so viel besser vorstellen.“
Inga Mehlert-Garms war ebenfalls sehr angetan von der Begegnung mit der 6b: „Es war sehr schön zu sehen, mit welch großem Interesse die Schüler*innen bei der Sache waren.“ Das freute auch die Geschichtslehrerin Rebecca Embgenbroich: „Diese Form des Unterrichts wird den Schüler*innen sicherlich im Gedächtnis bleiben.“
- Details
- Geschrieben von Pressewart
- Erstellt: 13. April 2024
- Zuletzt aktualisiert: 15. April 2024
- Zugriffe: 1143