Unsere Projekttage als Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage
Blick auf Abbau von Diskriminierung gerichtet
Aktionstag „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“
Auch wenn Omikron das ganze Schulleben beherrscht, schaffte es unsere Gesamtschule auch in diesem Jahr den zum Schulprogamm gehörigen Aktionstag „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ durchzuführen. Seit 15 Jahren wird diese Maßnahme an einem Tag mit allen Schüler*innen durchgeführt, seit einigen Jahren gibt es feste Projekte für einige Jahrgänge, die sich mit altersrelevanten Themen beschäftigen.
So wurde zum Beispiel ein Workshop zu Antisemitismus und Rassismus von der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit mit der EF durchgeführt. Dabei fanden die jungen Moderator*innen schnell einen guten Draht zu der aufgeschlossenen Jahrgangsstufe.
Mit der Durchführung von Gerichtsverhandlungen konnte Tutor Matthias Blessin schon in einigen Jahrgängen für einen sehr gelungenen Tag sorgen. Die Q2 simulierte am Beispiel eines jüdischen Caterers, wie schnell Vorurteil zu Ausgrenzung und in diesem Fall zur Auswanderung jüdischer Mitbürger*innen führen können. Die Grenzen von Humor und Satire thematisierte die Q1, die ihre Tagesarbeit unter das Motto „Schluss mit lustig?!“- stellte und in verschiedenen Workshops thematisch vielseitig Karikaturen, Filmausschnitte und Serien analysierte. Referendarin Alina Miebach unterstützte die Tutor*innen und war erstaunt über den Aufwand, der zur Durchführung des Projekts geleistet werden musste.
Während die zehnten Klassen als Jahrgang die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang besuchten, setzten sich die Jahrgänge 8 und 9 mit dem Thema Homosexualität auseinander und diskutierten auf der Basis von Filmbeispielen, wie Vorurteilen und Ausgrenzung vorgebeugt werden kann.
Am Standort Merzenich wurde hingegen eher auf Klassenebene gearbeitet. So setzte sich die Klasse 7b einen ganzen Tag mit der Fragestellung auseinander, inwieweit man als Person Rollen übernimmt. Bildimpulse; Vertrauensübungen, Bearbeitung und Auswertung von Fragebögen standen dabei ebenso auf dem Programm wie Ausschnitte aus dem Film Billy Elliott, in dem Rollenklischees am Beispiel eines 12-Jährigen, der gerne tanzen möchte, thematisiert werden. „Der Projekttag hat die Klassengemeinschaft enorm gestärkt!“, ist sich Petra Kurtz- Wieseler sicher. Wie vielschichtig das Thema „couragiert sein“ gefasst werden kann, machte die 6e deutlich, die sich einen Tag lang mit dem Thema Erste Hilfe befasste. Die 5b setzte sich in verschiedenen Arbeitsschritten vor allem mit dem Thema Behinderung auseinander. „Dabei ging es vor allem um die Frage, wie man behutsam mit Menschen mit Behinderung umgeht!“ erklärt Tutorin Ute Nowy, die sich sehr über die intensive Mitarbeit der Klasse freute.
Insgesamt können wir mit dem Verlauf des Tages sehr zufrieden sein“, resümiert Matthias Blessin. „Es ist sehr wichtig, regelmäßig auf Gefahren des konfliktfreien Miteinanders einzu
Eindrucksvolles Zeichen für Toleranz und gegen Ausgrenzung
Unsere Gesamtschule führt 8. Projekttag als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" durch
Für die Schulgemeinschaft unserer Gesamtschule ist ein jährlich stattfindender Projekttag gegen Diskriminierung und für Toleranz Normalität. Seit der Ernennung zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" wird zu Beginn jedes Kalenderjahres eine ganztägige Veranstaltung für alle SchülerInnen durchgeführt – mit unterschiedlichen Schwerpunkten, aber immer mit dem Ziel, eine friedliche und tolerante Haltung in der Schulgemeinde zu verankern. Wie wichtig diese Aktivitäten in den aktuellen Wirren rund um den Anschlag auf Charlie Hebdo, die Präsenz von Pegida und die Islamismusdebatte sind, lässt sich in der Tagespresse verfolgen, in der Politiker und Wissenschaftler unter anderem neue Leitlinien für den toleranten Umgang mit Andersgläubigen fordern.
„Geht´s auch toleranter?" hieß das Motto für die Workshops, die in diesem Jahr mit unterschiedlichen Schwerpunkten überwiegend auf Jahrgangsebene durchgeführt wurden. „Wer sich gegen Rassismus und Homophobie sowie für die gemeinsamen Grundwerte der großen Religionen wie Liebe und Mitmenschlichkeit einsetzt, lebt seinen Mitmenschen gleichzeitig auch die Toleranz vor, mit der man Hass, Engstirnigkeit und Vorurteilen entgegentreten kann!", erklärt Studienrat Matthias Blessin die Idee. Gemeinsam mit seinen KollegInnen Christiane Jeß und Wolfgang Wieseler organisierte Blessin, der auch eine wöchentlich stattfindende Arbeitsgemeinschaft „SOR-SMC" leitet, den Projekttag.
Der Jahrgang 13 entwickelte dabei eine nachgestellte Pressekonferenz über Rassismustendenzen im Alltag auf der Grundlage eines realen Vorfalls. Für den kompletten Jahrgang 10 hatte Sozialwissenschaftler Daniel Didion als Arbeitsgrundlage einen Vortrag der Rechtsradikalismusexperten Michael Hartmann und Dieter Bergheim organisiert. „Die Ausführungen haben bei den SchülerInnen großen Eindruck hinterlassen", erklärt Didion. Andere Jahrgänge entwickelten Umsetzungsmöglichkeiten zum Eindämmen homophober Tendenzen im Schulalltag (Jahrgang 11) oder zur Einbettung des Weltethosgedankens in die Schulgemeinschaft (Jahrgang 12).
Auch in der Abteilung I am Standort Merzenich wurde mit den SchülerInnen der Jahrgänge 5 bis 7 auf Grundlage von Filmausschnitten und in Rollenspielen ganz praktisch gearbeitet, um das tolerante Miteinander an der Schule zu fördern – das seit Jahren selbstverständlich an unserer Gesamtschule ist. Dabei spielte unter dem Leitgedanken „Anders als du denkst" zum einen die Umsetzung der Inklusion eine tragende Rolle; auf der anderen Seite die Praktizierung des Weltethos- Gedankens – unsere Gesamtschule ist im Dezember als erste Schule in Nordrhein-Westfalen zur Weltethosschule ernannt worden.
„Unsere SchülerInnen leben den Gedanken des gegenseitigen Respekts und haben großen Anteil am Erfolg dieses Projekttages!", erklärt Blessin. „Die Arbeit in den vielfältigen Projekten, Workshops und bei den Exkursionen war von Ernsthaftigkeit, aber auch von Neugier und Freude an der Entwicklung von Ideen und Präsentationen geprägt!"
Ein Tag gegen das Vergessen
Unsere Gesamtschule führt ihren Projekttag als Schule ohne Rassismus durch
Auch sieben Jahre nach der Ernennung zur „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage" ist der Wille an unserer Gesamtschule ungebrochen, regelmäßig Zeichen für ein tolerantes Miteinander zu setzen. Aus diesem Grund stand der vergangene Mittwoch für alle 1100 SchülerInnen im Zeichen der Auseinandersetzung mit Rassismus in Vergangenheit und Gegenwart.
In diesem Jahr wurden die Aktionen im Klassenverband durchgeführt. Den Klassen und ihren TutorInnen wurde im Vorfeld durch den Koordinatoren Matthias Blessin eine große Anzahl an Projektvorschlägen und Kontaktadressen angeboten, aus denen sie frei wählen konnten. Weiterhin hat die Schule mit Finanzierung durch den Förderverein für diesen Tag und auch für zukünftige Projekte eine Reihe von Themenheften der Bundesstelle für die Schulen ohne Rassismus angeschafft. „Dies wird den KollegInnen helfen, auch weiterhin ein vielfältiges Angebot für derartige Tage bereitzustellen!", erläutert Matthias Blessin.
Den Projekttag selbst verbrachten die SchülerInnen dementsprechend an unterschiedlichen Orten. Mehrere Klassen führten im Schulgebäude Projekte durch, in denen häufig soziales Miteinander und Diskriminierung thematisiert wurde, oft auch produktiv gearbeitet wurde. Einige Gruppen befassten sich auch mit dem Phänomen rechter Musik, die auf Jugendliche durchaus attraktiv wirken kann.
Für viele Klassen wurden aber auch Exkursionen organisiert, damit die Jugendlichen sich vor Ort über die Auswirkungen von Rassismus und Diskriminierung informieren konnten. So fuhr der Jahrgang 9 zur ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, deren Gebäude in der NS-Zeit für eine Eliteschule errichtet wurde. Der Jahrgang 13 besuchte das NS-Dokumentationszentrum in Köln.
Aber auch der Blick auf die Gegenwart wurde vielen Klassen ermöglicht. Der komplette Jahrgang 8 besuchte z.B. die Ausstellung „Der Mensch in seinen Welten" im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln, in dem unterschiedliche Lebenskonzepte verschiedener Kulturen gezeigt werden, um die Toleranz der Besucher zu fördern. „Das Programm hat unsere SchülerInnen angesprochen!", war Tutor Stefan Walper mit der Exkursion zufrieden.
Der etwas andere Schultag zu Beginn des zweiten Halbjahres wurde von fast allen SchülerInnen als wichtige Bereicherung empfunden, wie die Rückmeldung vieler SchülerInnen bestätigte. Für unsere Gesamtschule ist der Status als Schule ohne Rassismus längst keine Auszeichnung mehr, sondern Bestandteil der Schulhaltung.
Ehrung für Haltung und Aktivität
Unsere Gesamtschule wird bei Gedenkstunde der Jülicher Gesellschaft ausgezeichnet
Anlässlich des Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz hielt die Jülicher Gesellschaft gegen das Vergessen und für die Toleranz am 27.01.2013 eine Gedenkfeier in der Schlosskapelle der Zitadelle Jülich ab. Erstmals eingeladen waren in diesem Jahr auch Vertreter unserer Gesamtschule. Sie wurden gemeinsam mit drei weiteren Schulen und drei Jugendorganisationen für ihre gelebte Zivilcourage mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Aus der Hand von Dr. Walter Liedgens erhielten die Vertreter der Schule die Würdigung für ihre Arbeit als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. An der Veranstaltung nahmen die Lehrkräfte Marion Bothe, Emira El Ouni, Stephanie Felter, Stefan Walper und Schulleiter Hermann-Josef Gerhards sowie die SV- Schüler Verena Damm, Roxana Reissen, Frauke Matzerath, Andreas Taranucha, Julian Ketges und Fabian Plum teil. Besonders gelobt wurde in diesem Jahr das Engagement der Gesamtschule Niederzier/Merzenich, um einem neuen Weltethos Raum zu geben.
Unsere Gesamtschule führt sei ihrer Ernennung zur Schule ohne Rasissmus- Schule mit Courage jährlich einen Projekttag durch, der sich sozialen Themen wie Gewaltprävention oder Maßnahmen gegen Diskriminierung widmet. Auch die sehr engagierte SV kümmert sich inner- und außerhalb der Schule vor allem um soziale Belange. „Schüler, Eltern und das Kollegium tun viel dafür, dass Zivilcourage und Toleranz bei uns selbstverständlicher Bestandteil des Schullebens sind", sagt Schulleiter Hermann-Josef Gerhards.
Über 70 Projekte gegen Gewalt
GNM führt dritten Projekttag als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" durch
Ob am dunklen U-Bahnsteig, beim Mobbing unter Gleichaltrigen oder in der globalisierten Wirtschaft - kaum ein Phänomen hat so unterschiedliche Facetten wie Gewalt. Grund genug für unsere Gesamtschule, ihren dritten Projekttag als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" diesem Thema zu widmen und der Schülerschaft Informationen über und Wege zum Umgang mit Gewalt an die Hand zu geben.
Unter dem Oberthema Gewalt-ich gegen Gewalt hatte das Kollegium 70 Projekte erarbeitet, die in den Klassen 5 bis 10 auf Jahrgangsebene und in der gymnasialen Oberstufe jahrgangsübergreifend angeboten wurden. Die Themenvielfalt war dabei bemerkenswert und ermöglichte den SchülerInnen, ein Projekt nach Wunsch auszuwählen.
Natürlich wurden dabei Themen zu klassischen Gewaltthemen – wie z.B. Gewalt in der NS-Zeit - in Form einer Exkursion angeboten.
Aber auch spezifischere Themengebiete standen zur Auswahl, einige z.B. zu der Frage, wie Sprache und Gewalt in Verbindung zueinander stehen. Dabei wurden im Projekt von Guido Vogts Möglichkeiten zur gewaltfreien Kommunikation aufgezeigt, das Projekt von Petra Kurtz-Wieseler befasste sich mit den Unterschieden von Männer- und Frauensprache, Traudel Reimers Gruppe suchte eine Sprache gegen Gewalt.
Mehrere Projekte befassten sich zudem mit dem Auftreten von Gewalt in der medialen Welt, z.B. im Projekt Cybermobbing von Roger Eirich oder den Projekten Gewalt in Computerspielen, die Marcel Lautwein und Daniel Didion altersgemäß für zwei unterschiedliche Jahrgänge aufbereitet hatten.
Viele Projekte setzten das Thema auch handlungsorientiert um, ob im Produktiven Umgang mit Wut, Rollenspielen oder einem Theaterprojekt. Das Projekt Standbilder von Ulrike Matthes-Lachs und Maria Samii machte den SchülerInnen bildlich deutlich, wie vielfältig die Facetten der Gewalt sein können.
Zum Projekt Sport - ein FANtastisches Hobby hatte Projektleiter Guido Müller Experten aus Polizei und pädagogischem Fanprojekt eingeladen, die den SchülerInnen interessante Informationen über Sportfans und deren Gewaltbereitschaft vermittelten. Schließlich wurden auch einige Exkursionen durchgeführt, z.B. zu ausgewählten Stätten der NS-Gewaltherrschaft im Kölner Raum oder zum Gericht nach Köln.
Hier zeigte sich Marco Cotza erfreut über die Einstellung der Schüler: „Mehrere Projektteilnehmer sind freiwillig länger geblieben, um an einem weiteren Prozess teilzunehmen."
Überhaupt ist die Bereitschaft der Schüler und Lehrer, diesen Projekttag wahrzunehmen, herauszuheben. „Mittlerweile ist der Sozialprojekttag für die Schüler eine Selbstverständlichkeit und die Mitarbeit in den Projekten dementsprechend", meinte Sozialpädagogin Stefanie Pätz, die nach dem Projekttag viel positive Resonanz zu den Projekten zu hören bekam.
Koordinator Ulli Flohr freute sich über das breite Angebot: „Die Kollegen haben sich auch diesmal hochinteressante Projekte einfallen lassen."
Ein kritischer Blick auf die schönste Nebensache der Welt
Polizisten und Sozialpädagogen diskutieren mit SchülerInnen unserer Gesamtschule über Aggression bei Sportfans
Was macht einen Ultra aus? Wie bestraft man einen Flitzer? Welche Möglichkeiten hat die Polizei eigentlich gegen gewalttätige Fans? Diese und viele weitere Fragen hatten die Teilnehmer des Projektes Sport - ein FAN-tastisches Hobby in einer Sammelphase zusammengetragen. Beantwortet wurden ihnen diese Fragen aber aus allererster Hand.
Denn mit Raimund Schulte-Rosier und Uwe John von der Polizei Köln sowie den Sozialpädagogen des Pädagogischen Fan-Projekts vom 1.FC Köln, Carsten Blecher, Christian Hauschild und dem Praktikanten Stefan Ening waren gleich fünf Experten der Fan-Szene des 1. FC Köln nach Niederzier gekommen, um mit den 35 Jugendlichen über dieses brisante und hochinteressante Thema zu sprechen. Anderthalb Stunden lang informierten die Experten über ihre Aufgabengebiete, standen den Fragen der Schüler Rede und Antwort, und eröffneten ihnen somit einen umfangreichen Einblick in diese Seite des Leistungssports.
Das Interesse der SchülerInnen war durch den anschaulichen Vortrag der Mitarbeiter des SKB (Szenekundige Beamte) schnell geweckt. Betim Farizi wollte z.B. wissen, ob man beim Umgang mit aggressiven Fans seine Aggressionen selbst unter Kontrolle habe. Schulte-Rosier, seit 20 Jahren als SKB im Dienst, bemerkte dazu, dass man mit den Jahren „ein dickes Fell" bekomme. Darüber hinaus machte er den SchülerInnen deutlich, dass die Kommunikation mit gewaltbereiten Fans zunehmend problematischer werde. Kollege Uwe John untermalte dies mit anschaulichem und bedrückendem Bildmaterial.
Südkurve als Wohnzimmer
Dennoch unterstrichen die Polizisten und vor allem auch die Sozialpädagoge Carsten Blecher die positiven Seiten der Fans und hoben heraus, dass beileibe nicht alle Fans gewaltbereit sind. „Unsere vielfältigen Projekte zahlen sich vor allem bei jugendlichen Fans aus", sagt Blecher. „Allerdings ist es nicht immer leicht konstruktiv miteinander zu kommunizieren!" Die Fans sähen die Südkurve „als ihr Wohnzimmer" an, in dem sie das Kommando hätten.
Die SchülerInnen beschäftigte aber nicht nur das Fanverhalten, sondern auch die Auswirkung von Spielerprovokationen. So sprach Alessio Angioni die Geste des Spielers Deniz Naki vom FC St.Pauli an, auch die Vorbildfunktion von Spielern wie Podolski oder Neuer wurde diskutiert.
Nach anderthalb Stunden waren sich die Schüler einig: „Wir hätten gerne noch viel länger mit den Experten diskutiert!", meinte David Meier, der aber ebenso wie seine MitschülerInnen von der Anschaulichkeit und dem faktenreichen Vortrag der Referenten beeindruckt war.
Auch Raimund Schulte-Rosier und Carsten Blecher zogen ein positives Fazit des Experiments: „Wir haben unsere Arbeit bis jetzt noch nicht vor Schulklassen dargestellt. Aber diese Maßnahme sollten wir häufiger durchführen." Projektleiter Guido Müller empfand den Besuch der Experten ebenfalls als gelungen: „Die SchülerInnen haben durch die Diskussion einen umfangreichen Einblick erhalten und im zweiten Teil des Projekts die Informationen hervorragend für vertiefende Ergebnisse nutzen können."
Das Projekt Sport - ein FAN-tastisches Hobby fand im Rahmen des Projekttages „Gewalt - Ich gegen Gewalt" statt, den unsere Gesamtschule in Niederzier in der Sekundarstufe I und der gymnasialen Oberstufe mit über 70 Projekten durchführte. Unsere Gesamtschule setzt sich als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" mit vielen Aktionen gegen Gewalt und Diskriminierung ein und hat beschlossen, jedes Jahr eine derartige Aktion durchzuführen.
Drei Tage voller Courage
Vertreter unserer Gesamtschule besuchen Landestreffen der „Schulen ohne Rassismus"
Zum jährlichen Treffen der Initiative „SoR-SmC" (Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) schickte unsere Schule in diesem Jahr Frauke Matzerath und Marcel Herbers nach Hattingen. Dort trafen sich 93 VertreterInnen der „Schulen ohne Rassismus - Schulen mit Courage" um Methoden und Projekte in der Arbeit gegen Rassismus-Gefahr zu entwickeln. Marcel und Frauke hatten dabei die Möglichkeit interessante Workshops zu unterschiedlichsten Themen zu besuchen.
Dabei wurden die SchülerInnen in erster Linie darin fit gemacht, wie man an der eigenen Schule Projekte und Initiativen ins Leben ruft. Aber auch Informationsveranstaltungen wurden angeboten. So gab es unter anderem Kurse, in denen rechts- und linksradikale Propagandastrategien analysiert wurden. Auch Workshops zum besseren Verständnis des Islam fanden regen Anklang.
Schließlich wurde an dem Wochenende ein Theaterstück gegen Rassismus geschrieben und aufgeführt.
Das vielfältige und hochinformative Programm wurde durch ein attraktives Freizeitprogramm abgerundet. So hatten die SchülerInnen die Möglichkeit sich weiterzubilden und Freundschaften zu knüpfen.
Dementsprechend zufrieden waren Marcel und Frauke. „Es war ein tolles Wochenende mit vielen netten Leuten, die gemeinsam für ein friedliches Miteinander eintreten", befand Frauke. Und Marcel ergänzte: „Es war noch besser, als ich erwartet habe."
Projekttag unserer Schülervertretung unter dem Motto „Total Sozial"
Mit großem logistischen Aufwand und viel Herzblut hat unsere Schülervertretung ihren zweiten Projekttag durchgeführt - und so wieder einmal gezeigt, dass sie eine „Schule mit Courage" ist.
In über 60 Projekten - darunter zahlreichen Veranstaltungen in Seniorenstiften, an Grundschulen und in Kindergärten - hatten unsere über 1100 SchülerInnen die Möglichkeit, sich sozial für Schule und Umgebung einzubringen.
Die SV hatte sich vorab für das Motto „Total sozial - gemeinsam für alle" entschieden. „Damit konnten wir ein breites und handlungsorientiertes Angebot garantieren", erklärt Emira Sejdiju, SV-Lehrerin der Abteilung I in Merzenich.
Nach umfangreicher Vorbereitung der Projekte durch SV-SchülerInnen und LehrerInnen, Wahl der Projekte und vielen weiteren organisatorischen Aufgaben war es soweit. In einer Vielzahl von Workshops, Exkursionen und Projekten waren SchülerInnen von Klasse 5 bis 13 gemeinsam unterwegs - und taten viel Gutes: So starteten einige Projekte Aktionen in den umliegenden Seniorenheimen. Dort wurde vorgelesen, mit den Senioren gespielt oder ein kleiner Plausch gehalten. Dieses Engagement erfeute auch die Bewohner der Einrichtungen. In 15 umliegenden Grundschulen und Kindergärten wurden zudem Anti-Rassismus-Veranstaltungen und Mitmach-Aktionen durchgeführt, die vielfach von SchülerInnen der SV geleitet wurden.
Daneben beschäftigten sich einige Projekte mit den „Tafeln" in Düren und Jülich und anderen Hilfsorganisationen im Umkreis.
Für die auswärtigen Veranstaltungen konnten namhafte Personen gewonnen werden. So organisierte Lehrer Stefan Walper u.a. den Musiker Rolly Brings und Bezirksbürgermeister Josef Wirges für den Besuch des Mahnmals am Bahnhof in Köln-Ehrenfeld. Die Prominenten erläuterten den SchülerInnen die Bedeutung des Mahnmals und sorgten für eine hochinteressante Veranstaltung.
Neben vielen Exkursionen stand aber auch „Hand anlegen" in der eigenen Schule auf dem Programm: So wurden mehrere Klassen neu gestrichen, Räume verschönert, Müllsammelaktionen durchgeführt - einfach viele Arbeiten, für die im normalen Alltag wenig Zeit bleibt. „Wichtig war uns, dass die SchülerInnen merken, dass Eigeninitiative die Grundlage für soziales Miteinander ist", erklärt SV-Lehrer Ulli Flohr das Ziel der Veranstaltung.
Und der etwas „andere" Schultag ist bei vielen Schülern und Projektpartnern auch gut angekommen. „Die Rückmeldungen waren sehr positiv", freut sich Schulleiter Hermann-Josef Gerhards, der selbst an einer Veranstaltung in der Grundschule Jülich-Welldorf teilgenommen hatte. Gemeinsam mit der Rektorin Hildegard Jaek folgte er der Moderation des Klassensprechers Fabian Plum, Jahrgang 10.
Übereinstimmend kamen die erfahrenen Schulleiter zu dem Ergebnis: Mit Fabian Plum haben wir in einigen Jahren einen erfolgreichen, neuen Lehrer.
Gegen das Vergessen - Projektgruppe besucht Mahnmal in Köln-Ehrenfeld
25 Schülerinnen und Schüler unserer Schule besuchten im Rahmen des Projekttages „Total Sozial" das neu gestaltete Mahnmal am Bahnhof in Köln-Ehrenfeld. 1944 waren dort Zwangsarbeiter und jugendliche Edelweißpiraten gemeinsam mit anderen Widerstandskämpfern öffentlich hingerichtet worden.
Vor Ort traf unsere Projektgruppe aus Niederzier und Merzenich auf den Musiker Rolly Brings, Bezirksbürgermeister Josef Wirges und die Künstler John Iven und Ron Voigt. „Rolly Brings und Josef Wirges setzen sich schon seit Langem für eine würdige Ehrung der Ermordeten und gegen das Vergessen ein.", weiß Lehrer Stefan Walper zu berichten, der die Exkursion organisiert und vorbereitet hatte.
In einem Vortrag erläuterte Brings den Widerstand der Edelweißpiraten anhand des Wandbildes, das in den letzten Wochen entstanden ist. Anschließend beantworte er ebenso wie Bürgermeister Wirges und die Maler John Iven und Ron Voigt die zahlreichen Fragen unserer Schülerinnen und Schüler. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei auch das beschämende Verhalten verschiedener Behörden, die den Ermordeten jahrzehntelang jegliche Anerkennung als Widerstandskämpfer versagte. „Die Zeitzeugen sterben langsam aus. Ihr müsst dafür sorgen, dass die Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten!", appellierte Rolly Brings an die interessierte Zuhörerschaft.
Tagesbericht – Total Sozial
Daniel Assenmacher, Jg. 9
Bei uns an der Gesamtschule Niederzier Merzenich gab es einen „Sozialen Tag" unter dem Motto „ Total Sozial", an dem alle Schüler unsere Schule teilgenommen haben. Zu diesem Projekttag ist es gekommen, weil die SV und unser Schulleiter sich gedacht haben, dass ein Tag an dem die Schüler an gemeinnützigen Projekten arbeiten, ganz sinnvoll sei. Also hatten wir am 25.1.2011 einen Projekttag mit dem Ziel etwas Gemeinnütziges, also Soziales zu machen. Man hatte eine große Auswahl an Projekten wie zum Beispiel Exkursionen zur Synagoge oder Moschee in Köln, Integrationsprojekte mit der Louis- Braille- Schule Düren, gemeinnützige Aktionen zum Beispiel Müllsammelaktionen und Kriegsgräberpflege, Projekte, die das Ziel hatten, die Schule zu verschönern oder Projekte die sich mit schwierigeren Themen wie der Psychologie des Wegwerfens beschäftigen. Ich selbst war im Projekt „Klassenräume streichen im Schulgebäude Niederzier".
Mein gemeinnütziger Projekttag begann damit, dass ich um 8:00 Uhr in der Schule eintraf und mich zu dem Raum begab, in dem wir uns treffen wollten. Als die Lehrer Frau Jeß, Herr Görres und Herr Vaaßen, die uns betreuten, angekommen waren, wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt. Diese Gruppen gingen dann mit jeweils einem Lehrer in den Raum, den sie streichen sollten. Also begab ich mich mit Herr Vaaßen und ein paar anderen Schülern in den Raum 104. Als erstes stellten wir die Tische und Stühle bei Seite und gingen anschließend das Material holen, welches wir zum Streichen brauchten. Sobald wir unser Arbeitsmaterial zusammen hatten, fingen wir damit an den Boden abzudecken und Stellen, die keine Farbe abbekommen sollten, abzukleben. Als dies getan war, begannen wir damit, die Wände anzustreichen. Nachdem wir mit der dritten Wand fertig waren, räumten wir die Klasse so auf, so dass sie bis auf die Wände fast wieder so aussah wie vor unserer Malaktion. Als die Tisch und Stühle wieder an ihrem Platz standen und der Boden einigermaßen sauber war, hatten wir Feierabend. Nach getaner Arbeit sah ich an mir herab und merkte, dass meine normalen Klamotten sich in kunterbunte Designerkleidungstücke verwandelt hatten.
Ich finde, der Tag war lustig und es hat mir richtig Spaß gemacht. Außerdem war es mal ein etwas anderer Schultag, der einen aus dem Alltag reißt und der vollkommen anders war als jeder andere. Ich denke, unser Projekt hat sein Ziel erreicht, denn wir haben drei Klassenräume, die nun in völlig anderen Farben glänzen und es hoffentlich noch eine Weile weiter tun. Ich bin der Meinung, dass es so einen Projekttag regelmäßig geben sollte.
Deutliches Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung
Mehr als ihre Pflicht erfüllte unsere Gesamtschule mit einem groß angelegten Projekttag zum Thema Rassismus und Diskriminierung. Die Gesamtschule darf sich nämlich seit drei Jahren "Schule ohne Rassismus" nennen. "Damit dieser Titel auch gerechtfertigt ist, haben wir die Auflage, uns regelmäßig fortzubilden", erklärt Schülersprecher Markus Schlagloth. Fast 70 Projekte und Exkursionen und zahlreiche externe Partner sorgten dafür, dass sich über 1100 Schüler einen Tag lang intensiv mit dieser wichtigen Thematik auseinandersetzen konnten.
Die Projektvorschläge kamen in erster Linie aus dem Kollegium. Dabei boten die Lehrerinnen und Lehrer eine erstaunliche Bandbreite an Workshops an: Im "Blick auf die Anderen" wurden Theaterszenen gegen Diskriminerung eingespielt, es wurden "Comics gegen Rechts" analysiert und gezeichnet, "Mythen über das dritte Reich" wurden in einer Bürgerbefragung untersucht, Kurzfilme erstellt und vieles mehr. Im Projekt "Gemeinsam frühstücken und erleben von Reich und Arm" wurden die Projektteilnehmer am eigenen Leib Zeugen der ungerechten Verteilung von Lebensmitteln in der Welt. Und auch die Gesamtschule selbst wurde Gegenstand der Untersuchung, z.B. im Workshop "Niederzier/Merzenich - eine Schule ohne Rassismus?" "Unser Ziel war es, die Vielfalt des Themas auch in der Unterschiedlichkeit der Projekte zu verdeutlichen", erklärt Ulli Flohr, SV-Lehrer der Schule, der zusammen mit Marion Bothe den Ablauf des Tages koordiniert hatte.
Neben den hauseigenen Veranstaltungen sorgten aber auch zahlreiche externe Kooperationspartner für höchstinteressante Angebote. Allein der DGB bot fünf Projekte an, unter anderem das Argumentationstraining "Stammtischparolen". "Mir hat vor allem die Arbeitshaltung der Schüler gefallen", lobte Karin Bernhardt, die Koordinatorin des DGB.
Interessiert folgte eine Gruppe den Ausführungen von 5 Zeitzeugen im Sophienhof unter der Leitung von Dietmar Reschke und der Koordinatoren des Sophienhofs, Frau Graf und Frau Körver. In kleinen Gruppen wurden Themen wie die Manipulation durch die Hitlerjugend, Uniformierung der Jugendlichen oder die Rolle der Mädchen und Frauen in der NS-Zeit besprochen und diskutiert.
Ganz begeistert von der Mitarbeit der Gruppe war Hans Stenzel, der in fesselnder Art und Weise über Pfarrer Polchau, einen Widerstandskämpfer im 3. Reich, berichtete: "Die SchülerInnen waren äußerst konzentriert". Aber auch andere Veranstaltungen wie der Hip Hop gegen rechts oder der Workshop Gewaltprävention gegen rechts mit dem Schauspieler Dirk Heinrichs fanden großen Zuspruch. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Exkursionen (z.B. in das ElDeHaus, das Jugendzentrum Anyway oder in die Moschee in Düren), die den SchülerInnen interessante Einblicke gewährten.
"Damit die Workshops erfolgreich sind, haben wir die Gruppen möglichst klein gehalten und versucht, Schüler möglichst verschiedener Jahrgänge in einem Projekt unterzubringen", erklärt SV-Lehrerin Marion Bothe die komplizierte Verteilungsprozedur. Die Schüler fanden es aber durchaus interessant, auch einmal einen Schultag mit unbekannteren Gesichtern zu verbringen. "So lernt man auch die Einstellung anderer Schüler besser kennen", erklärt Manuela Werres.
Um diesen außergewöhnlichen Tag nachwirken zu lassen, waren die Gruppen angehalten ihre Ergebnisse auf einem Din-A4 Blatt festzuhalten. "Alle Resultate werden wir in einem Buch zusammenfassen, das den Klassen dann zur Verfügung stehen wird", erklärt Markus Schlagloth. Er war ebenso wie viele andere Mitglieder der Schülervertretung froh über den Ausgang des Projekttages: "Es gab viel positive Resonanz von außen."
Zeichen setzen gegen Homophobie
70 Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrer besuchen Theaterstück gegen Homophobie
Gina Wellisch und Richard Gehring
Mit einem Ausflug in die Kölner Comedia zeigten Schülerinnen unserer Gesamtschule ein weiteres Mal ihr soziales Engagement. Gemeinsam besuchte eine 50köpfige Schülergruppe verschiedenen Alters in Begleitung der Elternpflegschaftsvorsitzenden Marion Wynands, einiger Eltern und Lehrer die englische Liebeskomödie "Beautiful Thing" im Rahmen der Kampagne "Schule ohne Homophobie - Schule der Vielfalt" (Homophobie = Feindseligkeit gegen Homosexuelle).
Die Aufführung handelt von den zwei 15jährigen Jungen Jamie und Steve "Ste", welche im Südosten Londons leben. Beide von alleinerziehenden Elternteilen aufgezogen, lebt Steve bei seinem alkoholabhängigen Vater und Jamie direkt nebenan bei seiner Mutter. Als Jamies Mutter Steve nach Streit im Elternhaus über Nacht bei sich aufnimmt, müssen sich die beiden Jungen ein Bett teilen. Es entwickelt sich nun eine Zuneigung zwischen den beiden, mit der jedoch vor allem Ste, von seinem Vater oft als "Tunte" oder "Schwuchtel" beschimpft, nur sehr schwer umzugehen lernt.
"Bist du schwul?" Mit der Frage beschäftigt sich das Theaterstück auf ironische Weise. Es erzählt von den Problemen Homosexueller mit sich selbst, ihren Familien, Freunden, der Liebe und der Verachtung durch Andere, ohne jedoch den Ernst der Situation zu kaschieren.
In dem Stück bricht für Jamies Mutter auch zunächst eine Welt zusammen, jedoch kann sie sich arrangieren und setzt sich für die Liebe ihres Sohnes ein, sodass ein Happy End nicht ausbleibt.
Bei der Ankunft am und der Rückkehr zum Kölner Hauptbahnhof erlebte die Delegation ein großes Polizeiaufgebot, denn zeitgleich fand in Köln eine antifaschistische Demonstration statt. Der Entschluss, das Theater zu besuchen, geht Hand in Hand mit dem Entschluss der SV-Tagung letzten Jahres, mehr Einsatz für die Wertschätzung sexueller Orientierung und Identität anderer zu zeigen. Diese Initiative wird gefördert von der Ministerin für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW.
Bundesweites Treffen der Organisation SOR-SMC 2008
Carla Balgheim, Jahrgang 12
Mit meinen Mitschülern Janine Korsten und Markus Schlagloth habe ich das bundesweite Treffen des Projektes "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" in Weimar besucht. Insgesamt nahmen 130 Schüler aus 450 "Schulen ohne Rassismus" an diesem Wochenendseminar teil. Das Motto des Seminars war "Courage-Schulen mischen mit".
Nach einer mehrstündigen Zugfahrt wurden wir dort sofort nett begrüßt, in unsere Zimmer aufgeteilt und mit Kaffee und Kuchen versorgt. Das Gelände, auf dem das Treffen stattfand, war sehr groß, hatte hervorragende Häuser für die Teilnehmer und eine weiße und eine gelbe Villa, in denen die Workshops stattfanden, sowie ein etwas abgelegenes Gebäude.
Samstag startete der Workshop-Tag nach einem ausgiebigen Frühstück. Insgesamt gab es acht Workshops: einen Workshop, der sich mit rechter Musik und Symbolen beschäftigte, einen Theaterworkshop, Mobbing, Jugendkulturen zwischen Islam und Islamismus, ein Antirassismus-Training und unsere drei Workshops Rap (Janine), Homophobie (Markus) und Antisemitismus (Carla).
Im Rap-Workshop, in dem Janine sehr viel Spaß hatte und den Anschluss zu den anderen Schülern schnell aufgebaut hatte, wurden die Ausprägungen und die Richtungen des Rap's ausdiskutiert und Ideen für einen eigenen Song zusammengetragen, der von professioneller Hand aufgenommen und bearbeitet wurde, so dass er uns am Ende vorgetragen werden konnte. Die Lyrics zum Song gibt's hier.
Markus' Homophobiegruppe behandelte die Diskriminierung auf Grund der sexuellen Orientierung und die unterschiedlichen Lebensweisen homo-, hetero- und bisexueller Menschen. Außerdem wurde Wert auf den Abbau von Vorurteilen gelegt, sofern welche bestanden und natürlich fanden große Diskussionen statt.
"Meine" "Antisemitismus in Deutschland"-Gruppe beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Leben der Anne Frank, da die Gruppenleiterinnen aus dem Anne-Frank-Zentrum-Berlin kamen und uns deshalb ausgiebige Informationen geben konnten und Fragen beantwortet haben. Es wurden alte und neue Formen des Antisemitismus' besprochen und Diskussionen starteten mit der Frage "Wo beginnt Antisemitismus?".
Nach den Workshops an diesem tollen Tag gab es dann die Saturday-Night-Show, an der das erarbeitete Theaterstück vorgeführt wurde, dass all die Themen der Workshops behandelte. Die Gewinner des "Rap Contest 2007", Jeffrey John und Junior Jero, gaben ihre besten und tiefsinnigsten Texte wieder und trafen auf einstimmige Begeisterung, auch wenn es nicht jedermanns Musikgeschmack war. Am selben Abend wurden Ausschnitte eines einjährigen Filmprogramms dargestellt, bei dem Thorsten Kellermann einige Schüler der Hauptschule 'Rendsberger Platz' aus Köln-Mühlheim begleitete und Eindrücke ihres Lebens, ihrer Träume und Hoffnungen und ihres Stadtteils Mühlheim einfing.
Der Sonntag war nun Tag des Open-Spaces und der Abreise. Beim Open-Space wurden erneut Gruppen eingeteilt, die zusammen überlegten, wie es mit 'Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage' weitergehen solle. Erneut wurde auf positiver und sehr kommunikativer Basis diskutiert und Ideen wurden zum Schluss zusammengetragen.
Wir drei haben von diesem Seminar, dass von der Projektleiterin Sanem Kleff und dem Geschäftsführer Eberhard Seidel geleitet wurde, nur Positives mitnehmen können. Es hat Spaß gemacht, so viele Informationen zu bekommen und die Chance zu haben, seine eigene Meinung frei kund zu tun. Wir können solche Seminare nur immer weiterempfehlen, da man so auch die Chance erhält, tolle Leute kennen zu lernen, die sich ebenfalls für die Interessen und Probleme ihrer Schulen gerne engagieren.
"evivo Düren als Pate"
Feierliche Verleihung des Banners "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" vor 650 Schülern und zahlreichen Kommunalpolitikern.
Leiter des Schulverwaltungsamtes spricht von großer Auszeichnung für Schule und Schulträger.
Volleyballer von evivo Düren übernehmen Patenschaft im Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" | Gesamtschule Niederzier/Merzenich für Engagement gegen Rassismus ausgezeichnet. |
Jetzt ist es offiziell. Unsere Gesamtschule darf sich "Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage" nennen.
Vor einem Jahr hatte die ehemalige Schülersprecherin Tatjana Bast den Anstoß zur Teilnahme an dem Projekt gegeben, das von der Aktion Courage in Berlin unter dem Kürzel SOR-SMC ins Leben gerufen wurde und Schüler und Schulen dazu auffordert, einen Beitrag zu einer gewaltfreien demokratischen Gesellschaft zu leisten. Dann war eine Projektgruppe ins Leben gerufen worden, die sich um die Umsetzung der Projektbedingungen bemüht hatte. Ein Jahr lang hatten - unterstützt von SV-Lehrer Ulli Flohr - Philipp Eismar, Rene Kilas, Alice Angioni, Sebastian Esser, Marcel Stockem, Milan Stobbe, Katharina Abels, Niko Bast, Daniel Suriano, Verena Läcke, Markus Schlagloth, Caro Esser, Janine Korsten und Carla Balgheim die Umsetzung der Projektbedingungen von SOR-SMC vorangetrieben.
Nach Unterschriftenaktionen, Informationsveranstaltungen, Projekten gegen Rassismus und einer dreitägigen SV- Tagung zum Thema Menschenrechte hatte die Schule es dann geschafft, die Bedingungen für diese Auszeichnung zu erfüllen. Schließlich wurde mit der 1. Mannschaft des Volleyball-Bundesligisten evivo-Düren ein attraktiver Pate aus der Region gefunden, der die schulischen Projekte gegen Rassismus unterstützt.
Am 19.November 2007 fand vor 650 Schülern und zahlreichen Ehrengästen die feierliche Urkundenverleihung in der Aula des Schulgebäudes Niederzier statt. Bürgermeister Peter Harzheim aus Merzenich war ebenso zugegen wie Josef Bank von der Verbandsversammlung des Schulverbandes, Hermann Heuser als Vertreter des verstorbenen Bürgermeisters von Niederzier, Herr Gemeindeoberverwaltungsrat H.-Willi Weingartz und Herr Oberamtsrat Jakob Loevenich von den beiden Schulträgergemeinden Niederzier und Merzenich. Für den Volleyballbundesligisten liefen Geschäftsführer Hein, Co-Trainer Sven Anton und der Venezuelaner Heriberto Queiro auf. Die Aktion Courage vertrat Projektkoordinatorin Petra Gerlach.
Die SV hatte für die Schülerinnen und Schüler ein kurzweiliges Programm auf die Beine gestellt. Mit Markus Schlagloth führte ein Mitglied der SV durch das Programm. Der Vokalpraktische Kurs trug unter Leitung von Hans-Josef Pütz das zum Anlass passende Lied "Wann jeiht dr Himmel widder op" von den Höhnern vor, Mervan Ceylan (10b) und sein Klassenlehrer Gotthard Vaassen hatten extra für den Paten evivo-Düren eine Jonglage-Nummer mit Volleybällen einstudiert. Musikalischer Höhepunkt war sicherlich der kombinierte Schüler-Lehrer-Chor, der mit der Schulband "Arsch huh - Zäng ussenander" - das Protestlied gegen Rassismus vortrug. Standing Ovations von der Schülerschaft waren die Belohnung für den Song, der von rauer Stimme über Sprechgesang bis zum Gitarrensolo alle Facetten großer Unterhaltungskunst bot.
Eine Mischung aus Freude über das Geleistete und ernsten Tönen boten die Reden. Die Schülersprecherin Verena Läcke wies in ihrer Eröffnungsansprache darauf hin, dass die Schülerschaft mit der Auszeichnung erst recht gewillt sei, "Courage gegen jede Form von Rassismus zu zeigen."
Rüdiger Hein, Geschäftsführer von evivo-Düren, betonte, dass es den Verein mit Stolz erfülle, Pate einer so bedeutungsvollen Aktion zu sein. Gerade als Spitzenverein mit einem Ausländeranteil um die 50% sei es evivo-Düren klar, welch positive Auswirkungen derartige Projekte für das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft hätten. Großen Applaus bekam seine Ankündigung, der Schule für eines der nächsten Spiele seines Vereins ein großes Freikartenkontingent zukommen zu lassen. Als weiteres Zeichen der Patenschaft überreichten Heriberto Queiro und Sven Anton der Schülersprecherin Verena Läcke einen Fanschal des Clubs.
Petra Gerlach, die Projektkoordinatorin der Aktion Courage, machte schließlich darauf aufmerksam, dass die Schule die Aufgabe habe, den Titel auch weiterhin mit Leben zu erfüllen, also auch in Zukunft gegen jede Form von Rassismus aufzustehen. Sie bemerkte dabei auch, dass man schon bei den Feierlichkeiten eine Kultur der Anerkennung spüre: "Eine sehr schöne Feier, bei der man gemerkt hat, dass sich Lehrer und Schüler an dieser Schule auf Augenhöhe begegnen und gegenseitig wertschätzen."
Die einstündige Feier endete mit der feierlichen Übergabe des Banners an die Vertreter der SV und den Schulleiter. Jakob Loevenich, Leiter des Schulverwaltungsamtes der Gemeinde Niederzier, sparte nicht mit Lob für die Bemühung der Schülerinnen und Schüler: "Dieser Titel ist eine große Auszeichnung für Schule und Schulträger."
"Auflagen erfüllt"
Unsere Schule darf sich "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" nennen
Das Ziel, das sich die Schülervertretung und SV-Lehrer Ulli Flohr gesetzt haben, ist noch nicht erreicht: "Wir müssen noch einen Paten für unsere Aktion gewinnen, der uns offiziell die Plaketten für unsere Schule überreicht", sagt René Kilas, der gerade sein Abitur gebaut hat und zwei Jahre lang Schülersprecher der Gesamtschule war.
Dennoch ist die Schule jetzt schon offiziell als Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage anerkannt. Und zwar als zweite Schule in der Region.
Das von der Bundesregierung unterstützte Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" ist vor einigen Jahren ins Leben gerufen worden und hat sich zum Ziel gesetzt, Schulen und Schüler stärker in die Verantwortung zu nehmen. Als Tatjana Bast, ehemalige Schülersprecherin unserer Gesamtschule, davon erfuhr, informierte sie die Mitglieder der jetzigen SV. Daraufhin informierten sich die SV-Mitglieder Milan Stobbe, Philipp Eismar, Alice Angioni, Niko Bast, Sebastian Esser, Marcel Stockem, Katharina Abels und René Kilas über die Kriterien, die die Schule zu erfüllen hat, um als Schule diesen Titel zu erwerben. "Es ist herauszuheben, dass alle weiteren Aktivitäten von den Schülern selbst in die Hand genommen wurden!" betont Ulli Flohr.
Absprachen mit der Schulleitung, ein Infostand am Tag der offenen Tür, eine selbst organisierte Schülervollversammlung am Standort Niederzier waren die ersten Schritte. "Bei der Vollversammlung haben wir unseren Mitschülern noch einmal verdeutlicht, dass Rassismus und Diskriminierung schon im Kleinen beginnt", resümiert Katharina Abels.
Dann wurde mehrfach mit der Bundesstelle in Berlin telefoniert, Paten wurden gesucht und vor allem wurden Unterschriften gesammelt. "70% der Schulgemeinschaft müssen unterschreiben, an unserer Schule haben wir 85% der Schüler erreicht," freut sich Ulli Flohr.
Man muss betonen, dass an unserer Schule das Thema Miteinander und soziale Verantwortung schon seit langem groß geschrieben wird: Erst die letzte SV-Tagung behandelte das Thema Gewaltprävention, seit Jahren gibt es ein funktionierendes Streitschlichter-Team, der Lauf für den "Weißen Ring", die Kooperation mit der Rheinischen Schule für Blinde, der turnusmäßig stattfindende Sponsored Walk und vieles andere zeugen davon, dass Schülern an dieser Schule viele Angebote gemacht werden, sich sozial zu engagieren. Seit diesem Jahr werden bei den Abschlussfeiern Schülerinnen und Schüler für überragendes außerunterrichtliches Engagement geehrt.
- Details
- Geschrieben von Pressewart
- Erstellt: 09. Mai 2011
- Zuletzt aktualisiert: 18. November 2022
- Zugriffe: 17494
Aktuell sind 195 Gäste und keine Mitglieder online
...vorgestern...
Kontakt (unverschlüsselt):
Schulmail: info@gesamtschule-niederzier-merzenich.de
Design: GENMAdmin