Unterricht - Förderung Mathematik
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- Geschrieben von MÖL
- Zuletzt aktualisiert: 27. März 2020
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Förderkonzept Mathematik an der Gesamtschule Niederzier/ Merzenich
I. Einleitung
Im Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen ist im §1 das Recht auf Bildung, Erziehung und individuelle Förderung vermerkt.
"(1) Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage und Herkunft und sein Geschlecht ein Recht auf schulische Bildung, Erziehung und individuelle Förderung. Dieses Recht wird nach Maßgabe dieses Gesetzes gewährleistet."1
Die individuelle Förderung im Fach Mathematik wird an der Gesamtschule Niederzier/Merzenich auf drei Ebenen vollzogen.
Die erste Ebene wird gebildet durch die innere Differenzierung in den Jahrgängen 5 bis 7, die ausgehend vom Fachlehrer innerhalb des Mathematikunterrichts stattfindet. Ab Jahrgang 8 erfolgt zudem eine äußere Differenzierung in Grund- und Erweiterungskursen.
In der zweiten Ebene dient der Förderunterricht für ausgewählte Schülerinnen und Schüler in den Klassen 5 und 6 zum Auf- und Ausbau vorhandener Basiskompetenzen.
Die dritte Ebene wird gestaltet durch verschiedene Fordermöglichkeiten, hierzu zählen der Profilkurs im Jahrgang 7, die Möglichkeit an Wettbewerben teilzunehmen oder auch wechselnde offene Angebote und Arbeitsgemeinschaften wahrzunehmen.
Übersichtstabelle zur Individuellen Förderung
Jahrgangsstufen | Ebene 1 | Ebene 2 | Ebene 3 | |
---|---|---|---|---|
5/6 | Innere Differenzierung im Fachunterricht |
Förderunterricht | Wettbewerbe | |
7 | Innere Differenzierung im Fachunterricht |
/ | Profilkurs/Wettbewerbe | |
8/9/10 | Äußere Differenzierung | Offene Angebote/Wettbewerbe | ||
G-Kurs | E-Kurs |
II. Mathematikförderung in den Jahrgängen 5 und 6
1. Welche Ziele hat der Mathematikförderunterricht?
Nach Feststellung der individuellen Lernausgangslage und Diagnose werden individuelle Förderpläne erstellt sowie Material zur Verfügung gestellt. Es werden grundlegende Fertigkeiten und Basiskompetenzen trainiert. Die Förderziele werden in regelmäßigen Abständen überprüft, um die weiteren Fördermaßnahmen festzulegen oder aufzuheben. Übergeordnetes Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler mithilfe der Förderung die Basiskompetenzen im Bereich Mathematik nach Klasse 6 erreichen.2
2. Wie werden die Förderkinder zugeteilt?
In den Förderunterricht Mathematik kommen die Schülerinnen und Schüler, die im Schuleingangstest „Bielefelder Mathe-Check JG 5“ die Basiskompetenzen nach Klasse 4 noch nicht erreicht haben.3
Mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten, in Absprache mit der Abteilungsleitung I und den Förderkräften für die Fächer Deutsch und Englisch werden maximal vier Kinder je Klasse in den Förderunterricht aufgenommen.
Die Zuteilung erfolgt in der Regel für zwei Jahre. Eine Überprüfung erfolgt halbjährlich nach Absprache mit den jeweiligen FachlehrerInnen und im Rahmen der Zeugniskonferenzen.
3. Wann findet der Förderunterricht statt?
Der Förderunterricht Mathematik findet einmal die Woche innerhalb einer Zeitstunde statt und liegt parallel zum Unterricht in einem Nebenfach.
4. Welche Inhalte werden im Mathematikförderunterricht behandelt?
Der Mathematikförderunterricht ist auf eine individuelle Förderung ausgerichtet, so dass nach modularen Eingangstests in den Bereichen Zahlenraum, Kopfrechnen, Schriftliches Rechnen, Messen und Größen, Sachrechnen, Geometrie, eine detaillierte Fehleranalyse stattfindet. Es folgen die Erstellung individueller Förderpläne und das Zusammenstellen entsprechender Übungen. Die Arbeit an den Förderplänen findet möglichst selbstständig, kontinuierlich und in der angegebenen Reihenfolge statt. Die Förderpläne werden vorrangig von den Schülerinnen und Schüler in Einzelarbeit bearbeitet. Übungen in Partnerarbeit finden ergänzend statt. Das Lerntempo wird durch die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler bestimmt.
Als Beispiel für die modulare Vorgehensweise soll der Bereich Zahlenraum im Jahrgang 5 dienen.
Je nach diagnostiziertem Förderbedarf werden Übungen zur Anordnung von Zahlen, Zahlvorstellung oder Zahlenrelation durchgeführt.
Die Evaluation erfolgt durch Beobachtung, Gespräche, Überprüfung der schriftlich notierten Lösungen, ein Nachtest und ggfs. ist eine weitere Förderung nötig.
Zur Weckung des Interesses an der Mathematik dienen mathematische Spiele und Übungen, die in der Gruppe und am Computer durchgeführt werden. Aufmerksamkeitstraining und Wahrnehmungsübungen unterstützen motivierend den Förderunterricht.
Im Jahrgang 6 wird die Arbeit weitergeführt. Ergänzend werden lehrplanrelevante Themen, z.B. Rechnen mit Dezimalzahlen und Winkel behandelt.
5. Kann im Mathematikförderunterricht ein individuelles Dyskalkulietraining stattfinden?
Nach vorheriger Rücksprache kann eine Dyskalkulieberatung erfolgen, ein professionelles und gezieltes Training ist aufgrund zeitlicher und räumlicher Vorgaben nicht möglich. Es werden im Förderunterricht Materialien eingesetzt, die für den Einsatz bei Dyskalkulie empfohlen werden.
6. Wie sieht die weitere Konzeptarbeit aus?
Die Evaluation erfolgt jährlich. Es werden sowohl der Schuleingangstest als auch die Förderung nach Modulen geprüft und nach Alternativen gesucht.
III. Profilkurs Mathematik im Jahrgang 7
1. Welche Schülerinnen und Schüler können das Angebot des Profilkurses wahrnehmen?
Der Profilkurs Mathematik wurde mit Aufhebung der Differenzierung in E-/G- Kurse im JG 7 eingeführt.
Der Kurs richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer Mathematiknoten in den Klassen 5 und 6 durchaus Chancen hätten, am Ende der Klasse 7 einem E-Kurs zugewiesen werden zu können.
Von den jeweiligen FachlehrerInnen werden zum Ende der Klasse 6 die Schülerinnen und Schüler nach Leistungsstand und Leistungsbereitschaft ausgewählt.
2. Wann beginnt der Profilkurs Mathematik und in welchen Stunden findet er statt?
Der Profilkurs beginnt zum Anfang der 7. Klasse und endet mit dem Übergang nach Niederzier.
Als zeitlicher Rahmen wurde eine ¾ Stunde zugrunde gelegt, sodass er in der Regel neben der Mittagspause stattfindet. Falls die Klassenpläne es organisatorisch zulassen, kann der Kurs auch in eine Randstunde gelegt werden. Ein Wechsel der KursteilnehmerInnen ist nicht vorgesehen, kann aber nach Absprache zum 1. Halbjahr erfolgen.
3. Welche Inhalte werden im Profilkurs vermittelt?
Zunächst wird im Profilkurs Mathematik fachlich parallel zu den Unterrichtsinhalten der Klasse 7 gearbeitet. Ein Ziel ist das selbstständige Lernen zu fordern, so dass die Schülerinnen und Schüler die Profilstunden mitgestalten und ihre Fragen und Aufgaben aus dem Unterricht einbringen können. Zu jeder Profilstunde wird ein Angebot mit herausfordernden Aufgaben zusammengestellt.
Der Bielefelder Mathe-Check JG 7 soll zum Ende des ersten Halbjahres zur Diagnostik und weiteren Vorgehensweise herangezogen werden, sodass im zweiten Halbjahr individueller gearbeitet werden kann.
IV. Känguruwettbewerb der Mathematik
Seit 2016 nimmt die Gesamtschule Niederzier/Merzenich standortübergreifend am Wettbewerb Känguru der Mathematik teil.
Die Veranstaltung findet jährlich am 3. Donnerstag im März als freiwilliger Klausurwettbewerb für unsere Schülerinnen und Schüler an beiden Standorten statt. Ein Ziel des Wettbewerbs ist es, die Freude an mathematischen Denken und Arbeiten zu wecken und zu unterstützen. An der Gesamtschule Niederzier/Merzenich ist die Teilnahme am Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen möglich. Die steigenden Anmeldezahlen innerhalb der Schule spiegeln das Interesse der Schülerinnen und Schüler wieder, sich mit motivierenden und herausfordernden Aufgaben in der Mathematik zu beschäftigen.