Eine 25-jährige Erfolgsgeschichte

Großer Bahnhof zum Abschied von Schulleiter Hermann-Josef Gerhards

Diesen Tag wird Hermann-Josef Gerhards sicher nicht vergessen. Denn nach einem viertel Jahrhundert erfolgreicher Tätigkeit als Schulleiter wurde ihm an seinem vorletzten Arbeitstag von Seiten der Schule eine mehr als würdige Feier geboten. Sollte diese eigentlich um zwei beginnen, so verzögerte sich der Start um eine halbe Stunde, denn das Händeschütteln der zahlreichen Gäste nahm doch geraume Zeit in Anspruch. Neben den Vertretern der Kommunalpolitik, zahlreichen anderen SchulleiterInnen, ehemaligen und aktuellen KollegInnen – eine Kollegin kam extra aus Israel – nahmen auch VertreterInnen der Partnerschulen aus Frankreich und der Türkei an dem Festakt teil.

Anerkennende und sehr persönliche Worte prägten die Reden und Beiträge der dreistündigen Feierlichkeiten. Hermann Heuser, der Verbandsvorsteher, hob die zahlreichen Qualitäten des Schulleiters hervor. Er bezeichnete ihn als „überzeugten Werber“ der Schulform, der entscheidend verantwortlich für die Bekanntheit und das Ansehen der Schule zeichne. Die Fähigkeit, verschiedene Gremien einzubinden, lobten der Schulpflegschaftsvorsitzende und der Vorsitzende des Fördervereins. Der langjährige Weggefährte Heinz Moll, Leiter der Europaschule Langerwehe, unterstrich den konstruktiven Realismus des Schulleiters, der die Arbeit aller im Blick habe. Berührend die Worte des Vertreter der französischen Partnerschule aus Vieux-Condé, Michel Schneider, der Gerhards einen langjährigen Freund und großartigen Gastgeber nannte, der die ausgezeichnete Beziehung beider Schulen seit langen Jahren garantiere. Auch Schulleiter Hasan Basri Karaoğlu vom Atatürk Lisesi in Izmir betonte den Vorbildcharakter des Austauschs und das hervorragende Verhältnis beider Schulen.

Beeindruckend präsentierte sich ein weiteres Mal Schülersprecher Justin Vogt, der in seiner rhetorisch anspruchsvollen und gekonnt vorgetragenen Rede dem Schulleiter attestierte, mit Leib und Seele für die Schule da gewesen zu sein. „Sie hätten einen Oskar für ihr Lebenswerk verdient gehabt!“, resümierte Justin unter dem Applaus der Gäste.

Applaus ernteten auch die zahlreichen künstlerischen Beiträge. Ob die ChorAlle, Helmut Kleinbauer am Klavier, Nicola Ventriglia an der Gitarre – musikalisch wurde einiges geboten. Besonders aufmerksam verfolgte Hermann-Josef Gerhards das ansprechende Beatles-Medley eines fünfundzwanzig köpfigen Lehrerchors mit Band. Humoristischer Höhepunkt war die Gesangseinlage von Marco Cotza und Guido Müller, dessen Variation auf Udo Jürgens “Mann mit der Mütze“ auch Slapstickeinlagen beinhaltete.

Nach knapp drei Stunden gab es dann standing ovations, nachdem der Schulleiter ein letztes Mal selbst am Rednerpult gestanden hatte. Mit dem bretonischen Sprichwort „Une mer calme n’a jamais fait un bon marin.“ (Ein ruhiges Meer hat noch niemals einen guten Seemann hervorgebracht.) und dem Hinweis, dass sein Nachfolger an dieser Gesamtschule und in dieser Schulregion die Chance habe, ein exzellenter Seefahrer zu werden, übergab Hermann-Josef Gerhards sein Lebenswerk an den neuen Schulleiter, Stefan Möller.

Dann folgte die Entlassurkunde aus der Hand der Dezernentin Cornelia Ossendorf, bevor der scheidende Schulleiter die Gäste zum noch gemütlicheren Teil der Feier einlud – und so manches Gespräch mit den ehemaligen Weggefährten führen konnte.

• Ehemalige