Kein Kompromiss bei der Kosmetikrichtlinie
Vier Schülerinnen unserer Schule nehmen erfolgreich am "Planspiel Europa" teil
Entscheiden wie die Erwachsenen! Die Oberstufenschülerinnen Franziska Goerres, Lisa Jäger, Janine Korsten und Theresa Schmitz-Peiffer tauschten zwei Tage lang Schulbank gegen Parlamentssitz und wirkten bei der Entscheidungsfindung für ein neues EU-Gesetz mit. Im "Planspiel Europa" der Friedrich-Ebert-Stiftung lernen Schüler, wie politische Entscheidungen in der Realität zu Stande kommen. Debattieren, verhandeln und abstimmen stand bei der Simulation der EU-Tagung am Beispiel einer Kosmetikrichtlinie auf der Tagesordnung.
Anfangs wurden die Schülerinnen darüber informiert, welche Aspekte bei der Richtlinie nicht vergessen werden durften: Die Berücksichtigung des Tierschutzes, normgerechte Etikettierung, einwandfreie Inhaltsstoffe etc. Dann nahm jede Schülerin eine bestimmte Rolle ein, Theresa bekleidete z.B. die Position des Ratspräsidenten. "Die Rolle sollte mit unseren persönlichen Vorstellungen übereinstimmen", erklärt Lisa, die das Land Belgien vertrat. Im Anschluss wurde direkt Politik gemacht und nach Verbündeten gesucht. Schon nach dem ersten Tag standen sich zwei große Koalitionen gegenüber, die unterschiedliche Interessen durchsetzen wollten.
Am zweiten Tag wurden die Verhandlungen fortgesetzt, dauerhaft begleitet von einem Presseteam, das in Pressekonferenzen und Nachrichtensendungen die neuen Entwicklungen kritisch beleuchtete. "Für uns Politiker war es nicht leicht, denn wir waren ständig unter Beobachtung", meinte Franziska. Die Vertreter der Gesamtschule Niederzier/Merzenich waren bei den Verhandlungen besonders aktiv: "Die Mädchen haben unsere Schule hervorragend vertreten", meint Studienreferendarin Antje Bittner, die die Schülerinnen begleitet hatte.
Trotz einiger zäh errungener Kompromisse blieben die Positionen schließlich so unterschiedlich, dass kein Gesetz verabschiedet werden konnte. Das war aber für die Teilnehmer nicht entscheidend: "Jetzt wissen wir, wie kompliziert die Verabschiedung eines Gesetzes in Wirklichkeit ist", meinte Janine und Lisa fügte hinzu: "Bei diesem Planspiel agierte man selbst als Politiker. So kann man den Vorgang der Gesetzgebung viel besser verstehen."
- Details
- Geschrieben von Pressewart
- Erstellt: 01. Januar 2009
- Zuletzt aktualisiert: 08. August 2015
- Zugriffe: 3299