Ein verstörend guter Theaterabend
Literaturkurs bringt Erzählungen von Kafka auf die Bühne
„Gib' s auf! Gib' s auf!", verhöhnt der Schutzmann (Michael Brandt) die fremde Passantin, die ihn Hilfe suchend nach dem Weg fragt- und lässt sie alleine auf der Bühne zurück: Dies ist der Schluss aus der Erzählung „der Kommentar", einer typischen Franz Kafka-Geschichte voller Widersprüche, die schon viele Leser verstört zurückließ. Werke dieses Erzählers auf die Bühne zu bringen, scheint ein gewagtes Unterfangen. Und doch gelang es dem Literaturkurs unserer Schule, das Publikum mit seinem Franz Kafka-Abend zu beeindrucken.
22 Geschichten hatte die 14-köpfige Truppe unter Leitung von Studienrat Thomas Metz im Laufe des Schuljahres szenisch umgesetzt - und ein abendfüllendes Programm daraus entwickelt: Mit ausdrucksstarkem Spiel und abwechslungsreichem Bühnenbild verstanden es die Schüler, die Anziehungskraft und Eigenart Kafkas greifbar zu machen. Musikalisch untermalt wurde das Geschehen auf der Bühne in bravouröser Manier von Fabian Plum auf der E-Gitarre und Matthias Banse am E-Baß.. „Die SchülerInnen haben eine beängstigende Atmosphäre erzeugt!", meinte auch Zuschauerin Verena Bockemühl- Bollmann.
Allen voran Linus Fleck und Michael Brandt überzeugten bei ihren Auftritten. Aber Thomas Metz, der gemeinsam mit dem Kollegen Marcel Lautwein eine Szene gekonnt auf die Bühne brachte, meinte zu Recht: „Aus den SchülerInnen sind in dem Jahr Schauspieler geworden!" So sah es auch das Publikum, das die „verstörend gute" Vorstellung mit reichlich Applaus bedachte. Und am Ende des Kafka-Abends sah man in lauter glückliche Schauspielergesichter: „Die vielen Proben haben Spaß gemacht - und sich gelohnt!", meinte Anna Weber.
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- Geschrieben von Pressewart
- Erstellt: 01. Januar 2011
- Zuletzt aktualisiert: 01. Februar 2018
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