Alter Stoff in neuem Gewand
Literaturkurs brachte modernen Faust auf die Bühne
„Der Weg zur Aufführung war nicht immer einfach," resümiert Kurslehrer Guido Müller die Arbeit mit dem ersten literaturkurs an unserer Gesamtschule. Für Schüler, Lehrer und Schule ist dieses Fach in der Oberstufe eben Neuland. Aber schließlich zählt, was am Ende herauskommt: Vor 200 Schülern gelang dem Kurs eine überzeugende Präsentation des Stückes „Faust 2000". In dieser zeitgemäßen Umsetzung des Klassikers „Faust" von Johann Wolfgang von Goethe gerät ein junger Mann namens Faust wieder in die Fänge Mephistos, der ihn im Nazi- Milieu auf die Probe stellt. Aktuelle Schülerthemen wie Radikalismus und Beziehung werden in dieser Geschichte mit den literarischen Stoffen Goethes verbunden.
Die anderthalbstündige Vorstellung des Kurses zeigte, dass die Schule auf talentierte Schauspieler bauen kann: Rene Kilas als Faust, Sebastian Schütz als Mephisto und Wagner sowie Eva Uellner als Grete überzeugten in besonderer Weise. Beeindruckend waren außerdem die Kostüme: Mephisto und der Herr kamen beispielsweise stets auf Stelzen auf die Bühne, um die Distanz zwischen Irdischem und Transzendentem zu unterstreichen. „Laufen auf Stelzen muss man auch erst einmal üben", meinte Svenja Balgheim, die als Herr eine gute Figur abgab.
Auch das Bühnenbild basierte auf einer kreativen Idee: Über Beamer wurden die Hintergrundbilder von Daniel Holtz, der sich auch um Musik und Kostüme kümmerte, eingespielt. Als besondere Überraschung für alle Zuschauer kam auch Stufentutor Thomas Metz auf die Bühne: In der Rolle Goethes, der verwundert über das Fortleben des Fauststoffes reflektiert, erhielt er besonderen Applaus. Doch auch die übrigen Schauspieler wurden mit großem Beifall bedacht. „Hoffentlich ist das der beginn einer Theatertradition an unserer Schule," wünscht sich Guido Müller.
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- Geschrieben von Pressewart
- Erstellt: 01. Januar 2007
- Zuletzt aktualisiert: 10. April 2015
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