Unser Mehrgenerationenprojekt
Auch zum benachbarten Sophienhof hat unsere Schule die Kooperation im letzten Jahr deutlich erweitert, um das Miteinander von Jung und Alt für unsere Schüler selbstverständlich werden zu lassen. Die Bewohner der Anlage werden regelmäßig zu Veranstaltungen der Schule eingeladen, so z.B. zum Stück des Literaturkurses oder zur 10er Entlassfeier. Bei berufsvorbereitenden Maßnahmen im Rahmen des Praktikums und der Berufserkundungswoche sind unsere Schüler gern gesehene Gäste. Auch beim Sozialtag waren SchülerInnen unserer Schule im Sophienhof. Selbst beim großen Schulvarieté trat die Theatergruppe des Sophienhofs auf und erhielt großen Beifall. „Wir freuen uns sehr, dass auch diese Kooperation immer größere Früchte trägt", sagt Gerda Graf, Geschäftsführerin der Seniorenwohnanlage.
Ein erwarteter Weihnachtsbesuch
10d besucht Sophienhof
Der Heilige Abend ist für viele Menschen mit dem Stress optimaler Festvorbereitung verbunden. Die Schüler der 10d nutzten den Vormittag dieses besonderen Tages hingegen, um Alleinstehenden im Seniorenzentrum Sophienhof eine Freude zu machen. In Begleitung des Abteilungsleiters Ulli Flohr versammelte sich die SchülerInnen der Klasse im Foyer des Sophienhofs, um dann gemeinsam älteren Menschen in den einzelnen Stationen einen kurzen Besuch abzustatten.
Jeder Bewohner erhielt als kleine Aufmerksamkeit einen Schokoladennikolaus und einen Weihnachtsgruß. „Darüber haben sich alle Bewohner sehr gefreut!“, erzählt Raphaela Weder, die sich schon im Vorfeld Gedanken über die Idee gemacht hatte. „Es ist ein sehr schönes Ritual, dass wir an unserer Schule diesen Besuch zu Weihnachten durchführen!“ Und Raoul Heidkamp konnte diesen Gedanken teilen: „Auch ich habe mich sehr darüber gefreut, dass wir den älteren Menschen eine weihnachtliche Freude bereitet haben.“
'Tierisch gut' für Jung und Alt
Kunstprojekt vereint mehrere Generationen
Wenn sich Studentinnen der Uni Köln, Bewohner des Sophienhofes und SchülerInnen unserer Gesamtschule treffen, kann man mittlerweile schon von Routine sprechen. Denn schon seit einigen Jahren sind Kunstprojekte im Jahrgang 10 etabliert. Kunstlehrer und Abteilungsleiter Flohr, der auch als Dozent an der Uni Köln tätig ist, weiß um die Synergieeffekte dieser Treffen: „Alle Generationen profitieren vom gemeinsamen Arbeiten!“, sagt er.
In diesem Jahr hatte die 10e der Schule das Glück, mit jungen Erwachsenen und Senioren gemeinsam am Thema „Tierisch gut“ arbeiten zu können. Die Idee zum Thema hatte die ehemalige Leiterin des Seniorenstifts, Gerda Graf, die, gerade für ihre Arbeit von der Innecken-Prüss-Stiftung ausgezeichnet, 1000 Euro für das Projekt spendete. „Damit konnten wir natürlich viel besser planen und Material besorgen!“, meint Ulli Flohr.
Das dreitägige Projekt begann mit einem gemeinsamen Besuch des Museum Ludwigs, in dem die Projektteilnehmer die Ausstellung begutachten durften. Mit einer Rallye durch das Museum wurden vor allem die SchülerInnen motiviert, sich intensiv mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen.
Freitags wurden dann Workshops durchgeführt, die ganz unterschiedliche Zugänge zum Thema ermöglichten. Je eine Gruppe widmete sich der Malerei und der Fotografie, eine Gruppe entwickelte Skulpturen aus Draht, eine vierte nutzte Graffitis, um sich künstlerisch mit der Materie auseinanderzusetzen. Diese Vielfalt bot natürlich eine ideale Ausgangsposition, dass alle Workshopteilnehmer einen eigenen Zugang zum Thema fanden. „Es hat großen Spaß gemacht, zu sehen, wie die Senioren Interesse für moderne Kunst und Technik entwickelten!“, sagte Charlene Mandt. Eine Vernissage im Sophienhof komplettierte die dreitägige Begegnung der Generation. Im Sophienhof wurden die Kunstwerke ausgestellt - die SchülerInnen der 10e durften ihre Ergebnisse dem Publikum vorstellen. „Es war ein unheimlich schönes Erlebnis, das große Interesse der Beobachter mitzubekommen!“, meinte Lea Burghard.
Das Mehrgenerationenprojekt brachte aber nicht nur tierisch gute Kunstwerke. Auch die gemeinsame Zeit mit StudentInnen und SeniorInnen war eine wertvolle Erfahrung für die 10e: „Am Ende waren wir eher Freunde als Partner!“, meint Charlene.
Bewegung im Bild festgehalten
Mehrgenerationenprojekt an unserer Gesamtschule
Auch in diesem Jahr stellt unsere Gesamtschule einmal mehr unter Beweis, wie man scheinbar schwer Vereinbares zusammenbringt. Die Mehrgenerationenprojekte haben an unserer Schule schon Tradition, und so kamen auch Anfang Juni SchülerInnen der Klasse 10e, StudentInnen der Universität zu Köln und SeniorInnen des benachbarten Sophienhofes sowie 13 SchülerInnen der Internationalen Vorbereitungsklasse zusammen, um gemeinsam ein Fotographieprojekt durchzuführen. „Streetphotography“ lautete der Titel des dreitägigen gemeinsamen Arbeitens, das auf Initiative des Kunstlehrers Ulli Flohr entstand, der gleichzeitig an der Uni Köln einen Lehrauftrag hat.
Nach den zentralen Prüfungen im Fach Englisch trafen sich alle Beteiligten donnerstags zum Kennenlernen. Kleingruppen wurden gebildet, die schon Zielsetzungen für die gemeinsame Arbeit vereinbarten.
Ein Teil der Gruppe befasste sich dann mit dem Thema „Mobilität“, ein anderer mit dem Stichwort „Gegensätze“. Zu diesen Oberbegriffen wurden am nächsten Morgen gezielt geeignete Motive ausgesucht, die dann photographisch festgehalten wurden. Dabei zeigte sich, dass die unterschiedlichen Ideen der teilnehmergruppen zu einem sehr abwechslungsreichen Photofundus führten. „Die Zusammenarbeit im Team war toll!“, meinte Marvin Brix. Und Giulia Effertz ergänzt: „Es hat unheimlich Spaß gemacht, mit der Kamera und den Perspektiven zu spielen!“
Nach gemeinsamem Mittagessen wurden nachmittags passende Fotos für die am kommenden Tag stattfindende Vernissage ausgewählt. Diese fand vor zahlreichen Gästen statt, u.a. im Beisein vom Stellvertretenden Verbandsvorsteher Georg Gelhausen, und wurde von Giulia Effertz und Roman Pollmeier hervorragend moderiert.
Das Resümee nach der gelungenen Vernissage war entsprechend positiv. Mit „Kunst verbindet Generationen“ fasste Schulleiter Hermann-Josef Gerhards die beeindruckende Veranstaltung zusammen.
Mehrgenerationenprojekt trägt auch an den Festtagen
SchülerInnen unserer Gesamtschule besuchen zu Weihnachten SeniorInnen des Sophienhofs
Brücken bauen ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer heutigen Gesellschaft. Dies ist seit der Gründung unserer Gesamtschule eine Kernkompetenz und immerwährende Aufgabe der Schulgemeinschaft, welche Anfang Dezember bereits mit der Auszeichnung Weltethos-Schule gewürdigt wurde.
Eine große und stabile Brücke wird "Am Weiherhof" seit mehreren Jahren zwischen den Generationen gebaut und gepflegt. Zahlreiche Projekte, sogar wöchentliche gemeinsame Unterrichtsvorhaben, prägen das Miteinander von Jung und Alt unserer Gesamtschule und ihrem Kooperationspartner, dem Sophienhof Niederzier. Zum nunmehr vierten Mal besuchten SchülerInnen der Gesamtschule am Morgen des 24. Dezembers, SeniorInnen des Sophienhofs, die kaum oder gar keinen Besuch zu Weihnachten bekommen konnten. Begleitet durch den Abteilungsleiter II, Ulli Flohr, und Frau Falk und Frau Lenzen, zwei SeniorInnen aus dem wöchentlich stattfindenden gemeinsamen Kunst-Unterricht, erfuhren die 20 SchülerInnen der Klasse 10b Näheres zu den jeweiligen BewohnerInnen - kompetent und warmherzig angeleitet durch die Geschäftsführerin des Sophienhofs, Gerda Graf. Die Jugendlichen ließen es sich nicht nehmen, Schokolade und selbstgebackene Muffins zu verteilen und jedem Bewohner persönlich Frohe Weihnachten zu wünschen.
"Es war erneut ein wunderbares Erlebnis zu sehen, wie diese weihnachtliche Begegnung Jung und Alt prägt und bewegt", freut sich Abteilungsleiter Ulli Flohr. Ich bin sehr stolz auf meine SchülerInnen, dass sie sich in ihren Ferien und speziell an Weihnachten für Menschen in ihrer Nachbarschaft einsetzen und das leben, wofür Weihnachten wirklich steht!"
Wenn die Generationen im Gespräch bleiben
Oberstufenschüler unserer Gesamtschule präsentieren in einer Vernissage Kunstinstallationen „Gegen das Vergessen"
„Auf Reisen gehen" - Wer möchte das nicht? Die Installation von Julia Göbbels macht bei genauer Betrachtung auf beeindruckende Weise klar, dass zwischen der heutigen Vorstellung und dem, was viele Menschen in der Zeit des zweiten Weltkriegs unter Reisen verstehen mussten, ein unfassbarer Unterschied liegt. Das Mobile von Julia war eine von 10 Installationen, die die Mitglieder des Q2- Kunstkurses im Kasino in Niederzier ausstellen und vor Publikum präsentieren durften.
„Gegen das Vergessen" hieß das gemeinsame Oberthema des Halbjahresprojektes - und in der Vorbereitung spielten Zeitzeugen dieser furchtbaren Jahre eine wichtige Rolle für die SchülerInnen.
Im Gespräch mit BewohnerInnen des Sophienhofes Niederzier konnten die Jugendlichen aus erster Hand von Schicksalen und Lebensläufen dieser Zeit erfahren und diese in ihre Projektplanung einbeziehen. „Die Gespräche mit den Damen und Herren waren sehr aufschlussreich und haben uns einen Eindruck von Einzelschicksalen dieser Zeit vermittelt!", erzählen Thomas Reibel und Fabio Jordan. Fabio stellte „Schlagzeilen, die jeden erreicht haben" in den Mittelpunkt seines Werks, während Thomas zum Thema erweiterter Horizont „Expanding Horizons" arbeitete. Jeder Schüler entwickelte einen ganz individuellen Zugang zum Thema, die Umsetzungsmethoden waren sehr interessant. So nutzte Katja Rau eine Zuckerrübe als Eisberg für ihren „Eisberg des unbewussten Seins", der sehr anschaulich zeigte, wie wenig viele Menschen im eigenen Lebenskampf von der gesamten Situation mitbekamen.
Die Ergebnisse konnten die SchülerInnen im Kasino vor zahlreichen Gästen präsentieren, darunter natürlich den Bewohnerinnen des Sophienhofes, aber auch vielen LehrerInnen sowie Freunden und Verwandten der SchülerInnen. Angeregte Gespräche zwischen Jung und Alt waren zwangsläufige Folge des Zusammentreffens. Besonders beeindruckte Theresa Poocks Installation „Lebenskampf", bei der die Besucher durch die Kombination von Rauminstallation, digitaler Bilderschau und losen Schriftelementen auf dem Boden zum Diskutieren und Mitmachen angeregt wurden. „Allen SchülerInnen ist es gelungen, ihre Ideen sowohl künstlerisch auszudrücken als auch angemessen zu präsentieren, befand Kunstlehrerin Sabine Mehrhoff, die die gute Kooperation mit dem Sophienhof lobend unterstrich: „Es ist großartig, dass die Generationen in den Projekten der beiden Institutionen so viel voneinander erfahren und mitnehmen können."
Wollroute geht erfolgreich in die zweite Runde
Mehrgenerationen- Projekt bringt SchülerInnen mit Studentinnen der Uni Köln und Seniorinnen des Sophienhofs zusammen
Bereits zum zweiten Mal beteiligte sich eine Schulklasse unserer Gesamtschule an dem Kunstprojekt Wollroute, bei dem kreatives und produktorientiertes Arbeiten mit Wolle im Mittelpunkt steht. Drei Tage lang agierten die 28 SchülerInnen der Klasse 10d gemeinsam mit Bewohnerinnen des benachbarten Sophienhofes unter Anleitung von Kunststudentinnen der Universität Köln. Deren Dozent ist Ulli Flohr, der gleichzeitig Abteilungsleiter und Kunstlehrer an unserer Schule ist.
Im Mittelpunkt der Arbeit stand die kunstvolle Verschönerung von Stühlen. Herkömmliche Sitzmöbel sollten mithilfe von Wolle individuell umgestaltet und angemessen benannt werden. Bunte Sitzmöbel mit ausgefallenem Design waren die Folge. So wurde aus einem einfachen ausrangierten Stuhl ein Objekt, das schlicht „International" überschrieben war. Rückenlehne und Stuhlbeine waren mit bunten Wollfäden so bespannt, dass Länderflaggen entstanden.
Die Zusammenarbeit zwischen den VertreterInnen dreier Generationen erwies sich auch in diesem Jahr wieder als äußerst spannend und fruchtbar. Alle Teilnehmer des Projekts haben ihre Erfahrungen und Interessen einbringen können!", berichtet Ulli Flohr. Unsere SchülerInnen waren beeindruckt von dem handwerklichen Geschick der Damen und dem pädagogischen Geschick der Studentinnen: „Wir haben in den drei Tagen viel voneinander gelernt!", meint Maurizio Dresia.
Eine Ausstellung auf dem Monschauer Marktplatz im Dabeisein der Bürgermeisterin Margareta Ritter und eine Ergebnispräsentation im Sophienhof bot Interessierten an zwei Tagen die Möglichkeit, die Ergebnisse des besonderen Kunstprojekts zu bewundern. Im Sophienhof freuten sich Schulleiter Hermann-Josef Gerhards und Geschäftsführerin Gerda Graf unisono über das gute nachbarschaftliche Miteinander zwischen Jung und Alt: „Es zeigt sich immer wieder, dass beide Generationen voneinander lernen können!", betonten beide.
Literatur für Jung und Alt
5c nimmt an Lesung im Sophienhof teil
Einen ganz besonderen Ausflug durfte die Klasse 5c mit ihren Tutorinnen Barbara Sander und Sandra Spinger gleich zu Beginn ihres Schulstartes an unserer Gesamtschule unternehmen. Der Sophienhof in Niederzier hatte den Kinderbuchautor Frank Becker zu Gast – und so nahmen die Kinder an einer Lesung für Jung und Alt teil.
Gebannt lauschte die Klasse den Auszügen aus Frank Beckers drittem Buch der Cora-Reihe „Cora und die Geister von Andersland". Der Autor fesselte die Kinder so, dass es ihnen im Anschluss nicht schwer fiel, ein Rätsel zum Lesetext mit Begeisterung zu lösen und eine Menge weiterer Fragen an den Autor zu stellen. „Wie lange schreiben Sie an Ihren Büchern?", so lautete die erste Frage einer Schülerin, „dann weiß ich nämlich, wie lange ich noch auf den vierten Band warten muss!"
Nach der spannenden Begegnung mit dem Schriftsteller hatten die SchülerInnen dann noch Gelegenheit, ihre Kenntnisse im Fach Biologie zu erweitern. Die Wartezeit bis zum Eintreffen der Busse verbrachten die Schüler im hauseigenen Kleintiergarten des Sophienhofs, den die Leiterin Frau Graf freundlicherweise ermöglichte.
Interview mit Frau Falk (82)
- Bewohnerin des Sophienhof und im dritten Jahr Teilnehmerin des Kooperationsprojekts zwischen unserer Gesamtschule und dem Sophienhof
Was hat sie damals bewegt am kooperativen Kunstunterricht teilzunehmen?
Mich interessierte die Arbeit mit jungen Menschen und, da mich die Muse nie geküsst hat, erhoffte ich mir, künstlerisch noch die ein oder andere Sache dazu zu lernen.
Hatten Sie anfänglich Bedenken oder Vorurteile gegenüber den Jugendlichen, die Sie durch das Projekt abbauen konnten?
Im Gegensatz zu einigen mir bekannten Herrschaften meines Alters hatte ich nie Berührungsängste mit Jugendlichen umzugehen und ich fühle mich in meiner Haltung absolut bestätigt. Jugendliche sind immer Kinder ihrer Zeit und wir wären heute nicht anders als die jungen Menschen, die ich kennenlernen durfte und darf – Ausnahmen wird es immer geben.
Was schätzen Sie an den SchülerInnen der Gesamtschule Niederzier/Merzenich?
Ich schätze die offene und ungezwungene Art sogar sehr herzlich mit unserer Generation umzugehen. Es gab mehrere Momente, wo man sich sogar in und auf den Arm nahm. Wir lernen sehr viel voneinander, sind Ideengeber und stets kompromissbereit. Interessant ist auch immer der Austausch über unsere Lebenserfahrungen und Aktivitäten. Schule, Beruf und Freizeitgestaltung sind Themen, die oft zur Sprache kommen.
Gab es bewegende Momente und Erfahrungen in den letzten Jahren der Kooperation?
Natürlich waren und sind die Schulveranstaltungen wie das Varieté und die Entlassfeiern der 10er-Klassen für mich sehr bewegend und erfreulich. Am meisten jedoch berührte mich der Tod der beiden Damen Frau Mücke und Frau Schröder, die längere Zeit an unserem Projekt teilnahmen und von mir sowie auch den Schülerinnen und Schülern sehr geschätzt waren. Der viel zu frühe Tod von Alex (Beck), der diesen Sommer an den Folgen von Krebs starb, hat mich sehr erschüttert. Ich habe gerne an seinem Abschiedsgottesdienst in Düren teilgenommen. Es hat mich sehr bewegt, wie die jungen Menschen den Tod ihres Mitschülers und Freundes betrauerten. Dies war sicher ein Trost für die Familie.
Würden Sie anderen Seniorinnen und Senioren zu einem derartigen Projekt raten?
Natürlich, sehr sogar. Dies erweitert doch immer unseren Horizont. Ich bin glücklich, dass ich an diesem Projekt teilnehmen darf und es macht echt Spaß, mit diesen jungen Menschen zu arbeiten. Diese Erfahrungen würde ich anderen älteren Menschen sehr wünschen.
Kunst für Jung und Alt
Mit einem Langzeitprojekt hat unsere Schule die Kooperation mit der benachbarten Wohnanlage Sophienhof ausgebaut. Die Klasse 10d hat unter Leitung des Kurslehrers Ulli Flohr seit Oktober 2010 den Kunstunterricht gemeinsam mit Bewohnern des Sophienhofs durchgeführt. Viele der Seniorinnen nahmen das Angebot mit Freude an und arbeiteten engagiert mit den SchülerInnen. Gemeinsam wurden Ideen zum lehrplankonformen Thema Generationenvielfalt entwickelt und umgesetzt: Man gestaltete gemeinsam Werbeartikel entwarf Tonskulpturen, es wurden Videos gedreht und theoretische Aspekte der Kunstgeschichte unter die Lupe genommen. Die Bewohnerin Eva Falk war von dieser gemeinsamen Arbeit begeistert: „Unsere grauen Zellen wurden aktiviert und wir wurden an Dinge herangeführt, die unseren Alltag bereichern!"
Ein großes Lob von den Bewohnerinnen des Sophienhofs erhielten auch die SchülerInnen: „Die SchülerInnen waren sehr diszipliniert, so dass ein tolles Miteinander entstand", meinte Anne Gozwol. Zustimmung erfuhr die Zusammenarbeit aber auch von Schülerseite. Viele Jugendliche lobten die angenehme Arbeitsatmosphäre und die Inspiration durch die „Noch-Jung-Gebliebenen". Die Folgen sind erfreulich: „Unser Blickwinkel auf die ältere Generation hat sich positiv verändert", glaubt Stefan Küntzler und Fabian Plum ergänzt: „Anfangs gab es einige Vorbehalte, aber im Laufe der Zeit haben sich sogar Freundschaften zwischen Jung und Alt entwickelt!" Nach zahlreichen Unterrichtsaktivitäten besuchte der Kurs schließlich das Museum Ludwig, in dem eine vorher entwickelte Rallye durchgeführt und Gruppenreferate zu bedeutenden Kunstwerken vorgetragen wurden. Eine Führung durch den Dom rundete die gelungene Exkursion ab.
Schule und Wohnanlage konnten sich abschließend zu der Kooperation äußern, die Reaktionen waren konstant positiv: „Die Generationenvielfalt hat bewirkt, dass alle voneinander gelernt haben", freut sich Geschäftsführerin Gerda Graf.
Kosakenzipfel erfreut Senioren
Einladung zu Theater und Kuchen an unsere Gesamtschule
Ein Treffen zweier äußerst verschiedener Generationen erlebte die Aula der Gesamtschule Niederzier. Zwei Kurse des Jahrgangs 10 hatten die Senioren des nahe gelegenen Sophienstifts eingeladen, nach Unterrichtschluss unserer Schule einen Besuch abzustatten. „Dabei wollten wir unsere Gästen mit Freuden für Leib und Seele erfreuen", erklärten Gundula Müller und Gotthard Vaaßen, die als Fachlehrer die Aktivitäten der Schüler begleiteten.
Herr Vaaßen hatte mit seinem Kurs „Darstellen und Gestalten" kurze Szenen und Sketche vorbereitet. Darunter gab es auch einige Klassiker von Loriot wie den „Kosakenzipfel", „Eheberatung" und „Feierabend", die vom Publikum auch mit viel Applaus bedacht wurde. „Wir haben Loriot ausgewählt, weil dessen Humor von Menschen allen Alters gemocht wird", erklärt Milan Stobbe (10b) die Auswahl.
Nach dem kulturellen Programm luden die Schüler des von Gundula Müller betreuten Hauswirtschaftskurses die Senioren dann zu Kaffee und selbst gebackenen Kuchen ein. Dabei zeigten sich die Jugendlichen sehr hilfsbereit, was von den SeniorInnen und Betreuern des Sophienstifts wohlwollend betrachtet wurde: „Die Schüler waren sehr aufmerksam und freundlich, der Kuchen sehr lecker", freute sich eine ältere Dame. Und auch den Schülern hatte die Begegnung Spaß gemacht: „ Wir freuen uns, dass wir den Senioren ein paar schöne Stunden bereitet haben", meinte Elena Kasper (10b), die im „Kosakenzipfel" die Rolle des Herrn Pröhl gespielt hatte.
Kunst verbindet
Oberstufenkurs präsentiert Platon-Gleichnis im Sophienstift
"Was weiß der Mensch?" Antworten auf diese Frage haben seit Menschengedenken vor allem Philosophen geliefert, unter anderem natürlich Platon. Auch Schüler des Jahrgangs 11 unserer Schule haben sich in diesem Jahr mit der Frage "Was existiert wirklich- und was nicht?" auseinandergesetzt und dabei Platon besprochen. Nun präsentierten sie den Bewohnern des Sophienstifts in Niederzier die Ergebnisse ihrer Arbeit.
"Wir haben versucht Platons Höhlengleichnis in ein Theaterstück zu überführen und den Zuschauern so Platons Ideengleichnis verständlich zu machen," erklärt Claudia Klinkenberg. Zusammen mit Claudia Bigge und Silke Pacht hatte sie dem Publikum einführende Erklärungen zum Höhlengleichnis Platons gegeben, das die Frage nach Schein und Sein problematisiert. Unter Leitung von Kunstlehrer Thomas Metz hatte sich der Kurs dazu entschieden, Platons Gleichnis durch ein Schattenspiel zu veranschaulichen. "Wir fanden, dass wir so der Idee des Philosophen am nächsten kommen," erklärte Silke Pacht.
Das Schattenspiel bildete dann auch das Zentrum der Veranstaltung. Im Anschluss an die Vorführung wurde dann der Originaltext vorgetragen. Abschließend wurden den Bewohnern des Sophienstifts Bilder vorgeführt, die Platon thematisierten. Parallel dazu hatten auch Schüler der 6. Klasse das Thema "Wirklichkeit" in ihrem Kunstunterricht kreativ erarbeitet: Das aus Linolschnitten zusammengesetzte Wandbild "Unsere Traumstadt" hatte die gesamte Klasse unter Leitung von Annette Kux-Bergsch zusammengesetzt. Dieses Wandbild wurde ebenfalls den Bewohnern des Sophienstifts präsentiert.
Thomas Metz war mit dem Ergebnis der Veranstaltung zufrieden. "Die Schülerinnen haben sehr konzentriert gearbeitet." Und auch Melissa Jonas und Sabrina Steinberger, die beim Theaterstück mitgewirkt hatten, hat das Projekt gefallen: "Man hat gemerkt, dass sich die Bewohnerinnen über unsere Vorführung gefreut haben."
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- Geschrieben von Administrator
- Erstellt: 29. April 2019
- Zuletzt aktualisiert: 29. April 2019
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